Celle: Aktionstag für Frieden in Rojava
Zu den globalen Aktionstagen gegen eine militärische Besatzung Nordsyriens durch die Türkei ist ein sprechender Holzpanzer durch die Celler Innenstadt gerollt.
Zu den globalen Aktionstagen gegen eine militärische Besatzung Nordsyriens durch die Türkei ist ein sprechender Holzpanzer durch die Celler Innenstadt gerollt.
Die internationalistische Kommune in Rojava hat für den 27. und 28. Januar zu globalen Aktionstagen aufgerufen: #RiseUp4Rojava – Verteidigen wir gemeinsam die Revolution. Das Celler Widerstandskomitee beteiligte sich an dem Aktionstag gegen die Angriffsdrohungen der Türkei auf das demokratische Nordostsyrien mit einer Aktion in der Celler Innenstadt.
Ein sprechender Holzpanzer mit der Aufschrift: „War starts here – let stop it here“ rollte durch die Fußgängerzone und stoppte unter anderem vor der Commerzbank, die in Geschäfte mit der Kriegsindustrie verwickelt ist.
Die Celler Bürger und Bürgerinnen wurden darüber informiert, warum der türkische Diktator Erdoğan seit Mitte Dezember droht, die demokratische Föderation Nordostsyriens anzugreifen und was wir in Deutschland damit zu haben. In Redebeiträgen wurde dazu aufgefordert, gegen den bevorstehenden Angriffskrieg aktiv zu werden.
Rund 15 Jugendliche verteilten Flyer und kamen mit vielen Menschen, die am verkaufsoffenen Sonntag in der Celler Innenstadt unterwegs waren, ins Gespräch. Dabei machten sie darauf aufmerksam, dass das türkische Regime genau die Region angreifen möchte, in der die Menschen ein friedliches Leben basierend auf Frauenbefreiung, Basisdemokratie und Ökologie entwickelt haben.
„Das Besondere daran ist das friedliche Miteinander verschiedener gesellschaftlicher Gruppen und Religionen. Die Frauen und die Jugend nehmen eine bedeutende Rolle ein. Es gibt nichts, woran sie nicht beteiligt sind. Diese Gesellschaft hat nicht nur den IS besiegt, sie ist eine funktionierende Alternative zum zerstörerischen kapitalistischen System“, teilt das Celler Widerstandskomitee zu seiner Aktion mit.
Was hat das mit Deutschland zu tun?
Was die Menschen in Deutschland mit der Kriegspolitik der Türkei zu tun haben, erklärte die Aktivistin Klara Liebig: „Der Grund, warum es uns alle betrifft ist, dass viele dieser Waffen aus Deutschland und aus unserer Region kommen. Wie zum Beispiel der Leopard2-Panzer, der direkt in Unterlüß von der Firma Rheinmetall produziert wird. Nicht nur von diesem Krieg profitiert Rheinmetall, auch von weiteren Kriegen überall in der Welt.
Besonders am 27. Januar ist es wichtig, ein klares Zeichen gegen Krieg, Faschismus und Antisemitismus zu setzen, denn vor 74 Jahren wurde das KZ Auschwitz befreit. Dieser Tag war ein großer Schritt im Kampf gegen den deutschen Faschismus. Im Krieg und in den KZ wurden die unbeschreibliche Brutalität und der Vernichtungswille gegen alle Feindbilder dieses Systems zu einer grausamen und tödlichen Realität. Deshalb ist der 27. Januar ein Gedenktag für die Opfer des Holocaust und gegen Antisemitismus, Faschismus und Krieg. Außerdem wurde heute vor vier Jahren der IS aus Kobanê von den Frauen- und Volksverteidigungseinheiten YPJ und YPG vertrieben.
Anstatt wie in Celle einen verkaufsoffenen Sonntag zu veranstalten, sollte dieser Tag daran erinnern, wie wichtig es ist, gemeinsam für eine bessere Welt zu kämpfen.“