Bijî Berxwedana Rojava: Kraftvolle Demonstration in Leipzig

Als Reaktion auf die intensivierten Angriffe der Türkei auf Kurdistan zog am Sonntagnachmittag eine Demonstration mit etwa 400 Personen kraftvoll durch die Leipziger Innenstadt.

Seit Samstagabend bombardiert die türkische Armee die kurdischen Gebiete in Nord- und Ostsyrien. Parallel dazu findet im Nordirak ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg statt. Um auf die verheerende Lage aufmerksam zu machen, demonstrierten am Sonntagnachmittag mehrere hundert Personen in der Leipziger Innenstadt. Aufgerufen hatten das „Rojava Solibündnis Leipzig“ und „Gemeinsam Kämpfen“. Dem Aufruf folgten verschiedene antifaschistische Gruppen sowie viele Einzelpersonen.

Um 14 Uhr versammelten sich die Teilnehmer:innen mit Fahnen und Transparenten auf dem Willy-Brandt-Platz. In Redebeiträgen der Kampagnen „Women Defend Kurdistan“ und „Defend Kurdistan“ wurde auf die türkischen Luftangriffe hingewiesen.

Gegen 14:45 Uhr setzte sich der Demonstrationszug dann lautstark in Bewegung und zog über die Goethestraße zum Augustusplatz, auf dem es eine Zwischenkundgebung mit weiteren Ansprachen gab, in denen das Ende des Krieges der Türkei in Kurdistan gefordert wurde.


Bomben auf Siedlungen von Vertriebenen

„Bei den Angriffen der türkischen Armee haben seit Samstagabend mindestens 31 Menschen ihr Leben verloren. Die Türkei behauptet, lediglich militärische Stellungen angegriffen zu haben, doch die Bomben trafen auch Siedlungen und Einrichtungen von Vertriebenen. Viele der Toten sind Zivilist:innen“, hieß es in einem Beitrag.

Keine Rechtfertigung für Angriffe!

In einer weiteren Rede wurde betont: „Es kann keine Rechtfertigung für diese Angriffe geben! Auch nicht haltlose Anschuldigungen nach mit dem schrecklichen Anschlag in Istanbul, welchen die Türkei versucht, den Verteidigungseinheiten Rojavas - YPG und YPJ - anzuhängen. Auch so soll der aktuelle Angriff auf die Autonomiegebiete in Nord- Ostsyrien gerechtfertigt werden. Dabei waren es die YPG und YPJ, deren Kampf entscheidend war beim Sieg über den Islamischen Staat. Kobanê ist zu einem Symbol des Widerstandes gegen den IS geworden. Jetzt wird es von der Türkei bombardiert. Dieser Angriff muss enden. Sofort.“

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Wir müssen jetzt handeln!

Die Demonstration führte begleitet unter Parolen weiter über den Kurt-Masur-Platz und der Schillerstraße zum Willhelm-Leuschner Platz, auf dem eine Kundgebung zum „Trans*Day of Remembrance“ startete. Nach einer Abschlussrede, welche die Notwendigkeit von internationaler Solidarität sowie dem Verbinden von Kämpfen betonte, endete die Versammlung.

„Die Demonstration heute hat gezeigt, dass die internationale Solidarität in Leipzig nicht nur eine Floskel ist. Die Revolution in Rojava und die kurdische Freiheitsbewegung sind Hoffnung und Perspektive für uns alle - in Leipzig und weltweit. Wir müssen jetzt handeln! Die faschistischen Angriffe der Türkei müssen gestoppt werden. Bijî Berxwedana Rojava“, erklärte eine Aktivistin des Rojava Solibündnis Leipzig zum Abschluss.