Biel: Kreativer Protest für Türkeiboykott
Mit einer Protestperformance wurde in der Schweizer Stadt Biel zum Boykott türkischer Waren und von Urlaubsreisen in die Türkei aufgerufen.
Mit einer Protestperformance wurde in der Schweizer Stadt Biel zum Boykott türkischer Waren und von Urlaubsreisen in die Türkei aufgerufen.
Das Rojava-Solidaritätskomitee Biel führte gestern eine Aktion unter dem Motto „Nein zum Urlaub in der Türkei“ vor dem Hauptbahnhof der Stadt durch. Aktivist*innen lagen auf Liegestühlen unter Sonnenschirmen in einer Kunstblutlache und forderten die Passant*innen auf, ihre nächsten Ferien nicht in der Türkei zu verbringen. Bei der Aktion wurden Flugblätter verteilt und Erklärungen zur Intervention der Türkei in Rojava verlesen. In einer Rede hieß es: „Das faschistische Erdoğan-Regime nimmt vor allem die Zivilbevölkerung, Kinder eingeschlossen, bei seinem Versuch, die frauenbefreiende, ökologisch und basisdemokratisch aufgebaute Revolution von Rojava zu vernichten, ins Visier. Wenn Sie in die Türkei fahren, dann wird das Geld, das Sie ausgeben, in die türkische Kriegsmaschinerie fließen.“
Zum Boykott türkischer Waren und des Türkei-Tourismus hat unter anderem der europaweite kurdische Dachverband KCDK-E aufgerufen. Die Kampagne wird nicht nur in Europa, sondern auch in Nordsyrien und in Südkurdistan geführt. Weltweit findet eine Beteiligung an der Kampagne insbesondere durch einen Tourismusboykott und Blockadeaktionen gegen türkische Fluglinien statt. An mehreren Universitäten in Europa wird außerdem ein akademischer Boykott gefordert.
KCDK-E ruft dazu auf, sich an der Boykottkampagne gegen die Türkei zu beteiligen. „Jeder, der türkische Waren kauft oder Urlaub in der Türkei macht, unterstützt indirekt den Krieg, den die Türkei gegen die Völker in Nordsyrien führt.“ Der türkische Staat sei wirtschaftlich verwundbar und ein breiter Boykott könne die Finanzierung des Krieges in Kurdistan lahmlegen, erklärt der KCDK-E die Kampagne.