Berlin: Viele rassistische, homophobe und antisemitische Angriffe

Die Opferberatung ReachOut warnt aufgrund der gestiegenen Zahl von rassistischen, homophoben und antisemitischen Angriffen in Berlin.

Die Opferberatungsstelle ReachOut in Berlin hat im vergangenen Jahr 390 rassistische, homophobe und antisemitische Bedrohungen, Angriffe und Sachbeschädigungen gezählt. Im Vorjahr lag die Zahl noch bei 309. Die realen Zahlen dürften um ein Vielfaches höher liegen. Dem Bericht von ReachOut zufolge seien 219 der Übergriffe rassistisch motiviert gewesen, 105 Taten waren homophob motiviert und bei 31 der Fälle handelte es sich um antisemitische Angriffe. In den meisten Fällen handelt es sich um Körperverletzungen. Unter den Taten sind aber auch Bedrohungen und Brandanschläge wie die Anschlagsserie auf linke Aktivist*innen und Politiker*innen in Neukölln. Die Erfassung der Taten durch ReachOut ist genauer als die der Polizei, da diese viele Hasstaten gar nicht erfasst. Die Zahl der Polizei für das Jahr 2019 liegt daher auch bei 153 rechtsextremistisch motivierten Gewalttaten.

Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) sagte dazu: „Die Enttabuisierung der Sprache spiegelt sich auch in den Taten wider.“ Dass dabei auch Kinder und Jugendliche angegriffen würden oder zusehen müssten, wie die eigenen Eltern oder Freunde gedemütigt oder geschlagen werden, verschlage ihm die Sprache.