Berlin: FED-KURD lädt zu Mahnwache gegen Krieg ein

Die kurdische Community in Berlin lädt am Mittwoch zu einer Mahnwache gegen den Krieg in Kurdistan vor der US-Botschaft ein. Die Öffentlichkeit ist aufgerufen, „gemeinsam gegen Besatzung und für einen Raum für Frieden, Freiheit und Demokratie” einzutreten

Seit nunmehr drei Monaten dauert die türkische Invasion in Südkurdistan an. Aus Protest dagegen lädt die Freie Kurdistan Föderation Ostdeutschland e.V. (FED-KURD) zu einer Mahnwache am kommenden Mittwoch vor der US-Botschaft in Berlin ein. Getragen wird der Angriff zwar von der zweitgrößten Nato-Armee, der des türkischen Staates, erklärt der Verein in einem Aufruf: „Doch ist es kein Krieg, den das türkische Regime alleine führt. Die Besatzung findet mit dem Einverständnis verschiedenster Staaten und Kriegsparteien, wie dem Iran, der Irak, der kurdischen Regionalregierung, der Bundesrepublik Deutschland, Europa und allen Nato-Partnern statt. Insbesondere sind es aber die Vereinigten Staaten, die eine zentrale Mitverantwortung an den ethnischen Säuberungen, dem Ökozid und den Einsätzen von Giftgas tragen.”

Die USA kontrollieren weite Teile des Luftraums über dem Nahen Osten und so auch über Kurdistan. Ohne die direkte Zustimmung aus Washington könnte somit nicht ein einziger Luftschlag stattfinden, hält FED-KURD fest. „Und es sind insbesondere Luftschläge der General Dynamics F-16-Kampfflugzeuge aus amerikanischer Produktion, sowie der unbemannten Flugkörper (sogenannten Drohnen) wie Bayraktar TB2, mit denen das türkische Militär versucht, seine Besatzung zu vollziehen. Die türkische Armee bombardiert damit weite Flächen, um einerseits die einheimische Bevölkerung einzuschüchtern und zur Flucht zu drängen und andererseits, um die Natur nachhaltig zu schädigen.”

Die USA zeigten ihre Unterstützung gegenüber den Plänen des türkischen Staates bereits 2018, als sie als „politisches Geschenk“ ein hohes Kopfgeld auf drei Mitglieder der kurdischen Befreiungsbewegung aussetzten, unterstreicht FED-KURD. Dass sie auch weiterhin die genozidale Politik des türkischen Regimes unterstützen, sei kurz vor Beginn der Angriffe auf Südkurdistan im April damit deutlich gemacht worden, dass das ausgesetzte Kopfgeld weiterhin Bestand hat.

„Mit unserem Protest wollen wir auf den aktuell stattfindenden Krieg aufmerksam machen. Wir wollen zeigen, was der türkische Staat tut, um seine neoosmanischen Phantasien zu erreichen. Auch auf die Rolle der BRD, die auf eine fast 200 Jahre alte Geschichte der Waffenbruderschaft mit dem türkischen Regime zurückblicken muss, wollen wir aufmerksam machen.

Doch insbesondere zielt unsere Mahnwache darauf ab, der US-Regierung zwei Nachrichten des kurdischen Volkes aus der Diaspora zu übermitteln: Seid nicht weiterhin Teil der Besatzung Kurdistans! Unterstützt nicht weiterhin den Genozid am kurdischen Volk!

Deswegen rufen wir, die Freie Kurdistan Föderation Ostdeutschland e.V., euch dazu auf, mit uns gemeinsam auf die Straße zu gehen und gegen Isolation, Faschismus und Besatzung einzutreten, damit wir einen Raum für Frieden, Freiheit und Demokratie schaffen können.”

Die Mahnwache findet statt am Mittwoch, dem 28. Juli, vor der US-Botschaft auf dem Platz des 18. März, 10117 Berlin. Beginn ist um 11 Uhr.