Basel: Gedanken lassen sich nicht einsperren – Freiheit für Öcalan!

Die Teilnehmenden der internationalen Konferenz „The Art of Freedom“ fordern die Freilassung von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage: Öcalans Gedanken seien weltweit inspirierend und könnten nicht eingesperrt werden.

Die Teilnehmer:innen der internationalen Konferenz „The Art of Freedom – Strategien zur Organisierung & kollektiver Widerstand“ in Basel unterstützen die weltweit am 10. Oktober ausgerufene Kampagne für die Freilassung von Abdullah Öcalan und eine politische Lösung der kurdischen Frage. Das erklärten die Teilnehmenden am Samstagabend:

„Der Anführer der kurdischen Befreiungsbewegung, Abdullah Öcalan, ist 1999 auf rechtswidrige Weise in internationaler Zusammenarbeit gefangen genommen worden. Abdullah Öcalan befindet sich seit fast 25 Jahren auf der Gefängnisinsel Imrali und wird seit knapp drei Jahren isoliert. Seit 32 Monaten gibt es keine Nachricht von ihm.

Millionen Kurdinnen und Kurden erkennen Abdullah Öcalan als ihren legitimen Vertreter an. In dem Dialog zwischen dem kurdischen Volk und dem türkischen Staat in den Jahren 2013 bis 2015 war Abdullah Öcalan erstrangiger Ansprechpartner.

In diesem Zusammenhang ist die Isolation von Abdullah Öcalan auf Imrali gleichbedeutend mit der beharrlichen Verweigerung einer Lösung der kurdischen Frage. Als auf verschiedenen Kontinenten organisierte Kräfte betrachten wir das von Öcalan vorgelegte Paradigma einer demokratischen Moderne als wichtige Inspirationsquelle. Das auf der Freiheit von Frauen, Ökologie und Basisdemokratie basierende Paradigma bietet eine bedeutende Perspektive für den globalen Widerstand und die Überwindung der kapitalistischen Moderne. Als Menschen aus verschiedenen Kontinenten und Ländern unterstützen wir die Kampagne für die Freiheit von Öcalan und erklären: Gedanken lassen sich nicht einsperren, Freiheit für Öcalan.“


An der dreitägigen Konferenz der Akademie der Demokratischen Moderne im Kurdischen Gesellschaftszentrum Basel nehmen Vertreter:innen von Organisationen aus Europa, Afrika, Lateinamerika und Asien teil. Inhaltlich geht es um eine Diskussion über die anwachsende Krise der kapitalistischen Moderne, Auswege aus dieser Krise und Lösungsperspektiven. Die Teilnehmenden wollen die Lücke zwischen sozialen Bewegungen auf verschiedenen Kontinenten schließen, gemeinsame Perspektiven diskutieren und zusammen strategische Widerstandslinien aufbauen.

Am Samstagvormittag wurde die Diskussion in Arbeitsgruppen geführt. Nach dem Mittagessen berichtete das Frauenkomitee der Akademie der Demokratischen Moderne über die Geschichte und Inhalte der kurdischen Frauenbewegung. Im Anschluss folgte eine Podiumsdiskussion zum Thema „Aufbau demokratischer Autonomie in Nordkurdistan - Erfahrungen und Überlegungen“ mit dem kurdischen Aktivisten Tuncay Ok und Bedia Özgökçe, die als gewählte Ko-Bürgermeisterin in Wan vom türkischen Innenministerium durch einen Zwangsverwalter ersetzt wurde und inzwischen im Exil lebt.

Am letzten Konferenztag geht es heute um eine Erneuerung der Sozialismus-Idee, die Frage der Organisation von unten nach oben und um Internationalismus.