Aufstände in Kazerun gehen weiter

Die Aufstände in der iranischen Stadt Kazerun gehen auch am vierten Tag in Folge weiter.

Die heftigen Proteste in Kazerun gegen die Wirtschaftspolitik im Iran gehen den vierten Tag in Folge weiter. Am ersten Tag der Aktionen waren drei Zivilist*innen von Sicherheitskräften getötet, 84 verletzt und Dutzende festgenommen worden. Auch gestern fanden an vielen Orten der Stadt Aktionen statt. Auf Bildern aus den sozialen Medien ist zu sehen, wie es zu Kämpfen zwischen der Bevölkerung und staatlichen Kräften kommt. Eines der Videos zeigt, wie ein Soldat das Feuer auf Demonstrant*innen vom Dach des Gerichts von Karzun eröffnet.

 

Wie begannen die Auseinandersetzungen?

Die Proteste waren vergangene Woche ausgebrochen, nachdem bekanntgeworden war, dass die iranische Regierung durch eine Gebietsreform plant, die Verwaltungsstruktur der Provinz Fars zu ändern. Mit der Teilung des Verwaltungsgebietes würde auch die Stadt Kazerun zweigeteilt werden. Ein Teil der Stadt, die etwa 900 Kilometer südlich der Hauptstadt Teheran liegt, würde unter dem Namen Qaimia Ost-Fars und ein anderer Teil Kazeruns unter der Bezeichnung Kochinar West-Fars zugeschlagen werden.

Die Bevölkerung von Kazerun befürchtet, dass die Trennung der Stadt die Lebensbedingungen negativ beeinflussen und das Budget der Region einschränken wird. Hinzu kommt, dass die Region eine lange gemeinsame Geschichte hat und die Menschen aus Kazerun schon auch aus diesem Grund eine Teilung ablehnen.