Vor dem Europaparlament in Brüssel haben Kurdinnen und Kurden zusammen mit solidarischen Menschen gegen die Angriffe des türkischen Staates auf Kurdistan protestiert. Aufgerufen zu der Kundgebung auf dem Luxembourg-Platz hatte der kurdische Dachverband NAV-BEL unter dem Motto „Kurdistan gegen die türkische Besatzung verteidigen!“. Für die Aktion sind Aktivist:innen aus dem belgischen Umland sowie aus Frankreich, Deutschland und den Niederlanden angereist.
Mehrere Europaabgeordnete zeigten Solidarität und hielten eigene Redebeiträge, so etwa der französische Parlamentarier François Alfonsi (Grüne/EFA) und der Däne Nikolaj Villumsen (GUE/NGL) von der kurdischen Freundschaftsgruppe im Europaparlament sowie Miguel Urban Crespo von der spanischen Linkspartei Podemos. Urban erklärte, dass das Schweigen der EU zu der türkischen Expansionspolitik nicht hinnehmbar ist. Die EU dürfe nicht Teil des Problems sein, sondern müsse sich für eine Lösung engagieren.
Unter den Besucher:innen der Kundgebung waren auch der ehemalige katalanische Präsident Carles Puigdemont, der Europaparlamentarier Antoni Comin aus Katalonien und die Linksabgeordnete Cornelia Ernst.
Der NAV-BEL-Ko-Vorsitzende Davut Keskin sagte in seiner Begrüßungsansprache: „Wir sind nicht für Krieg, sondern für Frieden. Die Kurdinnen und Kurden wollen Frieden. Wir reagieren auf alle Angriffe, indem wir für Frieden eintreten.“
Weitere Reden wurden von Siamand Moini (PJAK), der ehemaligen HDP-Abgeordneten Filiz Koçali, Andi Fermot von der belgischen Friedensbewegung, Yüksel Koç (KCDK-E), Elif Sarica (TJK-E) und Asya Abdullah (Kongreya Star) gehalten. Die aus Rojava angereiste Aktivistin Asya Abdullah sagte, dass die Angriffe des türkischen Staates Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit seien. Dazu werde die Erdogan-Regierung durch das Schweigen der EU und anderer internationaler Mächte ermutigt. Sie rief die internationale Öffentlichkeit dazu auf, dieses Schweigen zu brechen und den türkischen Expansionismus anzuprangern.