Antikriegsproteste in Frankfurt und Hannover

Auch in Frankfurt und Hannover ist gegen die türkische Invasion in Südkurdistan und die US-Kopfgeldausschreibung von führenden PKK-Kadern protestiert worden.

In Frankfurt und Hannover ist gegen die türkische Invasion in Südkurdistan (Irak) und die US- Fahndungsausschreibung von Cemil Bayık, Duran Kalkan und Murat Karayılan protestiert worden. Alle Waffenexporte an das türkische Regime müssten sofort gestoppt werden, bereits erteilte Genehmigungen müssten rückgängig gemacht werden, lautete eine der zentralen Forderungen des kurdischen Jugendrates in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Der Rat war es auch, der die dortige Demonstration an diesem Samstag organisiert hatte. Das Motto lautete: „Gegen Besatzung und Genozid – Überall ist Zap und Avaşîn“.

Der Jugendaktivist Ciwan Çewlîk nahm in einer Ansprache Stellung zur internationalen Unterstützung für den türkischen Staat im Krieg gegen Kurdinnen und Kurden. Seine Kritik richtete sich insbesondere gegen die Bundesregierung, die in Regimechef Erdoğan weiterhin einen Partner sieht. „Bislang ist die Türkei der größte Abnehmer für deutsche Kriegswaffen. Dagegen fordern wir einen vollständigen Stopp von Rüstungsexporten an Ankara.” Ebenfalls wurde ein Ende der Kriminalisierung kurdischer Aktivist:innen durch deutsche Repressionsbehörden gefordert. Alle im Bundesgebiet unter fadenscheinigen Vorwürfen aus politischer Motivation heraus inhaftierten Personen mit kurdischem Hintergrund müssten sofort und bedingungslos freigelassen werden.

Demonstration in Frankfurt

In der Main-Metropole Frankfurt hatte die Föderation FCDK-KAWA zusammen mit dem Bündnis demokratischer Kräfte (DGB) zu einer Demonstration eingeladen. Die Zusammenkunft am Hauptbahnhof begann mit einer Schweigeminute für die Mai-Gefallenen der kurdischen Befreiungsbewegung. Im Anschluss ging es los in Richtung Kaisersack. Ziemlich weit vorne trugen Aktivist:innen ein Transparent mit den Bildern der drei führenden PKK-Kader, gegen die eine Kopfgeldausschreibung vorliegt.

Während dem Marsch fielen immer wieder bekannte Parolen, darunter „Es lebe Apo“, Lang lebe der Widerstand der Guerilla“ und „Bijî Rojava“. Bei einer kurzen Abschlusskundgebung hielten Vertreter:innen verschiedener Institutionen Ansprachen, in denen es hauptsächlich um die Invasion in Südkurdistan ging. Die Besatzungsoperation der türkischen Armee in den von der Guerilla kontrollierten Medya-Verteidigungsgebieten wurde als „sinnloses Unterfangen, das zum Scheitern verurteilt ist“ bezeichnet.  An dem Protest nahmen auch Menschen aus umliegenden Städten wie Mannheim, Mainz, Darmstadt und Gießen teil. Ein weiteres wichtiges Thema waren die Angriffe Israels gegen die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen. Tel Aviv wurde aufgefordert, die Bombardierungen zu beenden.