Antikriegsdemonstrationen in Frankfurt und Zürich

In Frankfurt und Zürich haben Demonstrationen gegen die türkischen Besatzungsangriffe auf Kurdistan und die Kollaboration des Barzanî-Clans stattgefunden.

In Frankfurt am Main und in Zürich haben am Samstag Demonstrationen gegen die Besatzungsangriffe des türkischen Staats in Kurdistan stattgefunden. Bereits am vergangenen Wochenende hatten kurdische Verbände in Dutzenden Städten in Europa gegen die Invasion der türkischen Armee in Südkurdistan protestiert. In Deutschland hatte der Dachverband KON-MED unter dem Motto „Gegen den Angriffskrieg Erdogans! Gegen den Kriegseintritt des Barzanî-Clans! Frieden in Kurdistan!“ dazu aufgerufen.

Hintergrund der Proteste ist die zunehmende Truppenmobilisierung der Türkei für einen Angriffskrieg auf irakischem Staatsgebiet. Die Erdogan-Regierung nimmt dabei die Präsenz der Guerilla als Vorwand. Die vom Barzanî-Clan dominierte Partei PDK will sich mit Bodentruppen direkt an der Operation beteiligen. Am Freitag ist der Ministerpräsident der Kurdistan-Region Irak (KRI), Mesrûr Barzanî, in Istanbul vom türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan empfangen worden. Die Bilder der Zusammenkunft zeigen einen gealterten Diktator mit seinem demütigen Vasallen und lösten Empörung in der kurdischen Öffentlichkeit aus.

Politiker:innen, Intellektuelle und Kunstschaffende sowie ein großer Teil der Bevölkerung im viergeteilten Kurdistan stellen sich gegen diesen Krieg und fordern eine friedliche Lösung.

Demonstration in Frankfurt: „Mörder Erdogan“

Die Demonstration in Frankfurt startete um 14 Uhr am Hauptbahnhof und richtete sich gegen die türkische Besatzung von Kurdistan und die von der PDK geleistete Beihilfe. Auf Transparenten wurde die Kollaboration des Barzanî-Clans mit den türkischen Unterdrückern symbolisch dargestellt. Auf der Demonstration fiel immer wieder die Parole „Mörder Erdogan!“.

Demonstration in Zürich: „Nieder mit dem Verrat!“

Auf Aufruf der Demokratischen Kurdischen Gemeinde Schweiz (CDK-S) und des Frauenverbands YJK-S gingen in Zürich Hunderte Menschen aus verschiedenen politischen Zusammenhängen auf die Straße. Das Motto lautete „Nieder mit dem Verrat“, auf kurdisch „Bimre Îxanet“. In Redebeiträgen wurde zur Einheit von Kurdinnen und Kurden aufgerufen. Zu Beginn der Demonstration wurde eine Schweigeminute für die Gefallenen des kurdischen Befreiungskampfes eingelegt.

Ali Şimşek erklärte in einer Rede im Namen der CDK-S, dass nur der Zusammenhalt des kurdischen Volkes die Besatzung Kurdistans stoppen kann. „Der türkische Staat will die Medya-Verteidigungsgebiete seit langer Zeit besetzen. Der Widerstand der Guerilla bedeutet eine Niederlage für ihn. Jetzt soll die Invasion mit den Truppen der PDK fortgesetzt werden. Die Türkei will unser Land mit Unterstützung der PDK besetzen und ausbeuten. Die türkischen Angriffe sind nicht willkürlich, sondern folgen einem Konzept gegen alle Teile Kurdistans. Dagegen müssen alle Kurdinnen und Kurden vereint kämpfen.“