Anti-Türkei-Protest in Marseille

Aus Protest gegen die tödlichen Luftangriffe auf Camp Mexmûr und die Region Zinê Werte in Südkurdistan haben TCŞ-Aktivisten an der türkischen Botschaft in Marseille ein Transparent mit der Aufschrift „Mörder Türkei, verschwinde aus Kurdistan“ angebracht.

Am Zaun der türkischen Botschaft in der südfranzösischen Hafenstadt Marseille hängt ein Transparent mit der Aufschrift „Mörder Türkei, verschwinde aus Kurdistan“. Angebracht wurde es von Aktivist*innen der europaweit organisierten kurdischen Jugendbewegung Tevgera Ciwanên Şoreşger (TCŞ), die mit der Aktion gegen die tödlichen Luftangriffe vom vergangenen Mittwoch auf das Flüchtlingslager Mexmûr und die Region Zinê Werte in den Qendîl-Bergen in Südkurdistan protestieren.

Bei dem Angriff auf Mexmûr waren drei Frauen getötet worden, die auf den Weideflächen des unter dem Schutz der Vereinten Nationen stehenden Camps ihre Schafe hüteten. Der Luftschlag gegen Zinê Werte, der nach Angaben der Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) in Kooperation mit Kräften der südkurdischen Regierungspartei PDK durchgeführt wurde, führte zum Tod von drei Guerillakämpfer*innen.

Kampagne kurdischer Jugendbewegung

Die TCŞ initiierte nach den Luftangriffen in Südkurdistan gemeinsam mit der Frauenjugendorganisation Jinên Ciwan ên Azad (JCA) eine Kampagne gegen die Zusammenarbeit der Regionalregierung in Hewlêr (Erbil) mit dem türkischen Staat. In diesem Rahmen wurde die kurdische Jugend aufgerufen, mit kreativen Aktionen unter Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen teilzunehmen. Beim Kurznachrichtendienst Twitter findet die Aktion unter dem Motto „Lass in Kurdistan keine Kollaboration und Verrat zu!” statt.

KJK warnt vor neuen Besatzungsplänen der Türkei

Die Gemeinschaft der Frauen Kurdistans (KJK) warnte nach den tödlichen Luftangriffen vom 15. April vor einer massiven Operation der türkischen Armee. Die AKP/MHP-Regierung versuche die Tage der Corona-Pandemie als Sprungbrett für ihre aggressive militaristische Politik zu nutzen und verfolge einen neuen Besatzungs- und Angriffsplan.