KJK warnt vor neuen Besatzungsplänen der Türkei
Die KJK warnt nach den tödlichen Luftangriffen vom Mittwoch vor einem umfassenden neuen Besatzungsplan des türkischen Staates und einem Wiederaufflammen innerkurdischer Konflikte.
Die KJK warnt nach den tödlichen Luftangriffen vom Mittwoch vor einem umfassenden neuen Besatzungsplan des türkischen Staates und einem Wiederaufflammen innerkurdischer Konflikte.
Die Gemeinschaft der Frauen Kurdistans (KJK) warnt nach den tödlichen Luftangriffen vom 15. April auf das Flüchtlingslager Mexmûr und das Gebiet Zinê Wertê im Qendîl-Gebirge vor einer massiven Operation der türkischen Armee.
In der heute veröffentlichten Erklärung der KJK-Koordination heißt es: „Die AKP/MHP-Regierung versucht die Tage der Corona-Pandemie als Sprungbrett für ihre aggressive militaristische Politik zu nutzen und verfolgt einen neuen Besatzungs- und Angriffsplan. Dass die Operationen der türkischen Besatzerarmee in den Siedlungsgebieten in Zinê Wertê zeitgleich mit der in der Nähe erfolgten Stationierung militärischer Kräfte der PDK gesteigert und ausgedehnt werden, ist kein Zufall, aber auffällig.
Das Peschmerga-Ministerium hat mitgeteilt, dass es sich bei diesen Kräften um das siebte Infanteriebataillon handelt, das auf Wunsch der Kommission zur Bekämpfung des Coronavirus in das Gebiet entsandt worden sei. Es wird so getan, als ob es sich bei der Truppenverlegung um eine humanitäre Maßnahme gegen die Pandemie handelt. Damit sollen die wirklichen Fakten verschleiert werden. Bei der Stationierung geht es nicht um Gesundheit, vielmehr entsteht dadurch eine neue Gefahr für das Leben von Menschen. Das Vorgehen erhöht das Risiko bewaffneter Auseinandersetzungen zwischen den kurdischen Parteien. Bei der Bombardierung des Gebiets ist es zu menschlichen Verlusten gekommen. Die dort ansässige Bevölkerung ist in großer Sorge und weiß nicht, was sie im Falle möglicher Kampfhandlungen tun soll und wohin sie in der Pandemiezeit gehen könnte. Die Gesundheit und das Leben von Menschen sind jetzt in noch größerer Gefahr.
Die Kräfte hinter diesem Plan wollen die Corona-Pandemie nutzen und haben sich in Bewegung gesetzt. Der türkische Staat verfolgt diese Politik ohnehin ganz offen und greift Mexmûr und andere Gebiete an. Wenn die PDK nicht zu diesen Kräften gehören will, muss sie ihre bisher gesetzten Schritte revidieren.“
Die KJK weist darauf hin, dass die YNK der Situation widersprochen hat und das siebte Infanteriebataillon hauptsächlich aus PDK-Kräften besteht. Das Gebiet Zinê Wertê unterliegt hingegen der Kontrolle der YNK. Einhergehend mit der Peschmerga-Stationierung in den Qendîl-Bergen sind laut KJK-Erklärung die Angriffe auf die Befreiungsbewegung verschärft worden und es haben weitere Truppentransporte der türkischen Armee nach Südkurdistan stattgefunden. Bei der Verlegung der Peschmerga-Einheiten wurden schwere Waffen mitgeführt, der Transport wurde von türkischen Kampfdrohnen begleitet. Die Militärbewegungen der PDK-Kräfte und der türkischen Armee hätten „synchron“ stattgefunden, so die KJK.
„Wir sind politische Organisationen, die miterlebt haben, welch großes Leid innerkurdische Konflikte im Volk Kurdistans verursacht haben. Unser Feind will mit seinen heimtückischen Plänen eine Kraft ausschalten, die einen Befreiungskampf führt und das Volk vor einer Besatzung zu schützen versucht. Dafür will er sich die Hilfe anderer kurdischer Kräfte sichern und diese in seinen schmutzigen Plan integrieren. Keine kurdische politische Bewegung darf sich auf diese Machenschaften einlassen. Alle politischen Kräfte, die sich an dieser Intrige beteiligen, werden früher oder später von der Geschichte und von unserem Volk für ihr Verbrechen verurteilt werden“, appelliert die KJK und fordert, eine „Besatzung durch die Kurdenfeinde“ zu verhindern.