Aktionen in Wales, Frankreich und der Schweiz

In der walisischen Stadt Newport führten gestern 50 Aktivist*innen einen eintägigen Solidaritätshungerstreik durch, auch in Reims und Locarno fanden Aktionen zum Hungerstreik statt.

Die Aktionen zum Hungerstreik vieler tausend Aktivist*innen, die große Mehrheit von ihnen in den Gefängnissen Nordkurdistans und der Türkei, reißen nicht ab.

In Newport befindet sich der kurdische Aktivist Imam Şiş mittlerweile seit 124 Tagen im Hungerstreik. 50 Aktivist*innen führten gestern einen eintägigen Solidaritätshungerstreik durch.

In der französischen Stadt Reims wurde ein Informationsstand zum Hungerstreik aufgestellt und es wurden Flugblätter verteilt.

In Locarno in der Schweiz führte die Jugendbewegung TÇŞ eine Schweigeaktion durch. Die Form des Protestes findet statt, um das Ausbleiben von Reaktionen der internationalen Gemeinschaft, der EU und der europäischen Staaten zum Hungerstreik und zur Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan zu verdeutlichen und zu kritisieren.

Hintergrund des Hungerstreiks gegen Isolation

Abdullah Öcalan, Vordenker der kurdischen Freiheitsbewegung, befindet sich seit seiner Verschleppung im Februar 1999 in der Türkei in Haft. Der letzte Besuch seiner Anwälte fand vor fast acht Jahren statt. Seit Abbruch der Friedensverhandlungen mit der PKK durch die türkische Regierung im Jahr 2015 wird Öcalan von der Öffentlichkeit abgeschottet.

Mit dem von der HDP-Abgeordneten Leyla Güven am 7. November initiierten Hungerstreik werden Bedingungen für Öcalan gefordert, in denen er als Vorsitzender einer legitimen Bewegung leben und arbeiten kann, um so zur Lösung der kurdischen Frage beizutragen.

Nach dem letzten Familienbesuch im September 2016 war sein Bruder Mehmet Öcalan erstmalig wieder am 12. Januar für ein 15-minütiges Gespräch auf Imrali. Die Hungerstreikenden erklärten anschließend, dass ihre Forderung damit nicht erfüllt sei und die Aktion so lange fortgesetzt wird, bis die Isolation Öcalans vollständig aufgehoben ist.