#7000gegenIsolation – Deutschlandweite Solidaritätsaktion

Nach einer schweizweiten Solidaritätsaktion für die 7000 politischen Gefangenen, die in der Türkei im Hungerstreik gegen die Isolation Abdullah Öcalans sind, findet eine ähnliche Aktion nun auch in Deutschland statt.

Unter dem Motto „Wir haben die Stimme des Widerstandes gehört – und wir wollen diese verbreiten!” hat vor rund zwei Wochen eine schweizweite Solidaritätsaktion für die 7000 politischen Gefangenen stattgefunden, die in der Türkei im Hungerstreik gegen die Isolation des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan sind. Eine ähnliche Aktion soll nun auch in Deutschland stattfinden. Das teilen die feministische Kampagne „Gemeinsam kämpfen“ und die Kampagne „TATORT Kurdistan“ in einer gemeinsamen Erklärung mit.

In dem Aufruf für die Aktion „7000 Stimmen für 7000 Hungerstreikende – Brich das Schweigen“ heißt es:

„Am 7. November 2018 begann die Abgeordnete der HDP (Demokratische Partei der Völker) und Ko-Vorsitzende des zivilgesellschaftlichen Zusammenschlusses DTK (Demokratischer Gesellschaftskongress), Leyla Güven, im Gefängnis von Amed (Diyarbakir) einen unbefristeten Hungerstreik. Die 55-jährige Politikerin fordert die Aufhebung der Isolation Abdullah Öcalans auf der Gefängnisinsel Imrali.

Leyla Güven hat mit ihrer Aktion eine Protestbewegung initiiert, der sich tausende Menschen angeschlossen haben. Da es in der Türkei nur wenig Raum für offene politische Artikulation gibt, bleiben den politischen Aktivistinnen und Aktivisten nur wenige Möglichkeiten. Mit einem unbefristeten Hungerstreik versuchen sie die internationale Öffentlichkeit wach zu rütteln und Druck auf die türkische Regierung aufzubauen, damit sie ihre eigenen Gesetze und internationalen rechtlichen Normen umsetzt.

Gegenwärtig befinden sich rund 7000 politische Gefangene in den türkischen Gefängnissen im Hungerstreik. Darüber hinaus haben sich in allen vier Teilen Kurdistans und weltweit Menschen diesem Widerstand angeschlossen.

Doch der Hungerstreik bleibt ohne Solidarität isoliert. Das Ziel der Isolation ist, die politischen Gefangenen und ihren Widerstand in Leere laufen zu lassen. Diese Strategie wird in Europa und vor allem von der deutschen Bundesregierung fortgesetzt, es ist eine Strategie des medialen und öffentlichen Schweigens. Gemeinsam können wir dieses Schweigen brechen. Die Solidarität kann den Kampf sichtbar machen. Während des Protests gegen die Isolation und den andauernden Hungerstreiks haben schon sieben Menschen ihr Leben gelassen. Aus diesem Grund ist unser Aufruf äußerst dringend: Wir müssen die Stimmen der 7000 weitertragen!

Lasst uns in einer gemeinsamen Aktion die Verantwortlichen in der EU, im Europarat und dem Komitee zur Verhütung von Folter (CPT) dazu aufrufen, dass sie Druck auf die türkische Regierung ausüben sollen, damit diese die Menschenrechte einhält und den Forderungen der Hungerstreikenden entspricht.

Am Donnerstag, den 25. April wollen wir deutschlandweit 7000 Transparente aufhängen, für jede*n der Hungerstreikenden eines. Machen wir alle etwas!

Hängt eine Botschaft aus eurem Fenster, in der Schule, der Uni und am Arbeitsplatz, an das Fahrrad und Auto, an eine Brücke und zwischen Laternen … irgendwo, wo es im öffentlichen Raum sichtbar ist. Lasst uns auch diejenigen dechiffrieren, die an der Mauer des Schweigens kräftig mitbauen.

Schickt ein Foto von euren Transparenten:

Signal / Whatsapp  / Telegram: +49 177 138 0767

Mail: [email protected]

Twitter / Instagram: #7000gegenIsolation

Die Fotos werden auf den Blogs (www.gemeinsamkaempfen.blogsport.eu und  tatortkurdistan.blogsport.de) und Social Media Accounts der Kampagnen gesammelt

Factsheet zu den Hintergründen des Hungerstreiks
Wer verstehen möchte, warum diese Form des Widerstands gewählt wurde und was genau die Forderungen der Hungerstreikenden sind, kann das alles in dem Factsheet nachlesen, das das Öffentlichkeitsbüro Civaka Azad zusammengestellt hat. Darin befinden sich auch Vorschläge, wie man sich solidarisch zeigen kann.“