Abschied von den Toten von Paris am 3. Januar
Am 3. Januar verabschiedet sich die kurdische Gemeinde in Frankreich von Emine Kara, Mehmet Şirin Aydın und Abdurrahman Kızıl. Im Pariser Vorort Villiers-le-Bel wird eine große Trauerfeier stattfinden.
Am 3. Januar verabschiedet sich die kurdische Gemeinde in Frankreich von Emine Kara, Mehmet Şirin Aydın und Abdurrahman Kızıl. Im Pariser Vorort Villiers-le-Bel wird eine große Trauerfeier stattfinden.
Am 3. Januar verabschiedet sich die kurdische Gemeinde in Frankreich von Emine Kara (Evîn Goyî), Mehmet Şirin Aydın (Mîr Perwer) und Abdurrahman Kızıl. Im Pariser Vorort Villiers-le-Bel wird am kommenden Dienstag eine große Trauerfeier stattfinden. Daran anschließend werden die Toten nach Kurdistan überführt. Das teilen die Kurdische Frauenbewegung in Europa (TJK-E) und der europaweite Dachverband kurdischer Vereine (KCDK-E) in einer gemeinsamen Stellungnahme mit.
Emine Kara, Mehmet Şirin Aydın und Abdurrahman Kızıl wurden am 23. Dezember bei einem gezielten Anschlag auf das „Centre Culturel De Kurde Paris Ahmet Kaya“ in der Rue d’Enghien in Paris erschossen. Drei weitere Menschen wurden bei dem Angriff verletzt. Der Täter William Mallet wurde wegen mehrfachem Mord und Mordversuch verhaftet, die Justiz ermittelt in Richtung Rechtsextremismus. Die kurdische Gemeinschaft sieht in dem Anschlag einen geplanten Terrorakt und eine Fortsetzung des Massakers vom 9. Januar 2013, bei dem Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez von einem türkischen Auftragsmörder erschossen worden sind.
„Dem Faschismus der unter dem Zap-Syndrom leidenden AKP und MHP ist es trotz kontinuierlichen Chemiewaffenangriffen gegen die Guerilla der kurdischen Befreiungsbewegung, Besatzungsversuchen in Rojava und Başûr und der systematischen Politik der Folter gegen Rêber Apo auch 2022 nicht gelungen, Ergebnisse zu erzielen. Angesichts des von unserem Volk gemeinsam mit der Guerilla und dem Vorsitzenden geführten Widerstands endet das Jahr für den türkischen Staat erfolglos. Aus Rache für die erlittenen Niederlagen will er den Krieg gegen Kurdinnen und Kurden über Frankreich nach Europa tragen. Wie schon bereits beim ersten Massaker von Paris hat auch der zweite Angriff des AKP/MHP-Faschismus gezielt den Freiheitskampf der kurdischen Frauen ins Visier genommen.
Wir befinden uns gegenwärtig in einer Phase, in der es unerlässlich ist, einen großen und organisierten politisch-sozialen Widerstand gegen den genozidalen Krieg des türkischen Staates zu führen. Es ist an der Zeit, dem faschistischen türkischen Staat, der die organisierte Kraft der kurdischen Frauen und des kurdischen Volkes fürchtet, von Europa aus gemeinsam mit unseren Freundinnen und Freunden, insbesondere jenen in Frankreich, eine historische Antwort zu geben. Dieser Kampf gilt gleichermaßen unserem Ziel, die Komplizenschaft Frankreichs mit dem türkischen Regime bei dem Massaker vom 9. Januar aufzudecken. Wir müssen kämpfen, um der Gefallenen würdig zu sein und um zu verhindern, dass Kurdinnen und Kurden sowohl politisch als auch diplomatisch, militärisch und wirtschaftlich wieder als Verhandlungsmasse eingebracht werden. Wir müssen kämpfen, damit die Gerechtigkeit nicht ein weiteres Mal zwischenstaatlichen Interessen geopfert wird“, so die TJK-E und der KCDK-E in ihrer Erklärung.
Die Trauerfeier für Emine Kara, Mehmet Şirin Aydın und Abdurrahman Kızıl findet im Veranstaltungssaal Palace de Villiers (12 Av. des Entrepreneurs) statt und beginnt um 12 Uhr. Die Verbände der kurdischen Gemeinde rufen ihre Mitglieder und solidarische Menschen auf, sich an der Verabschiedung der Ermordeten zahlreich zu beteiligen. Am 7. Januar findet zudem in Paris eine europaweite Großdemonstration zum zehnten Jahrestag der Morde an Sakine Cansız, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez statt.