Der Generalkommandant der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), Mazlum Abdi, hat den Drohnenangriff auf US-Soldaten in Jordanien verurteilt. Abdi äußerte am Montag auf der Plattform X (ehemals Twitter), jeden Versuch der Destabilisierung oder Ausweitung der Konflikte in der Region entschieden abzulehnen. Den Familien der amerikanischen Soldaten, die bei dem Angriff ihr Leben verloren, sprach Abdi im Namen der QSD sein Beileid aus.
Am Sonntag wurden drei US-Soldaten bei einem Drohnenangriff auf einen kleinen Außenposten des amerikanischen Militärs in Jordanien in der Nähe der syrischen Grenze getötet. Mindestens 34 weitere wurden verletzt. Es gab zunächst widersprüchliche Angaben dazu, welcher US-Stützpunkt in der Grenzregion getroffen wurde.
Joe Biden droht mit Vergeltung
US-Präsident Joe Biden teilte mit, der Anschlag sei „von radikalen, von Iran unterstützten militanten Gruppen“ verübt worden, die in Syrien und im Irak operierten. Den Verantwortlichen drohte er Vergeltung an. „Wir werden reagieren“, sagte Biden bei einem Auftritt in einer Baptistenkirche in South Carolina. Die Vereinigten Staaten würden die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, „zu einem Zeitpunkt und auf eine Art unserer Wahl“.
Dieses Foto von Planet Labs PBC zeigt die als Tower 22 bekannte Militärbasis im Nordosten Jordaniens, die angegriffen wurde (Aufnahme von Oktober 2023)
Die Gruppierung „Islamischer Widerstand im Irak“ bekannte sich zu der Attacke und erklärte, sie hätte vier US-Militärbasen angegriffen, davon drei in Syrien. Der Nordosten Jordaniens grenzt sowohl an Syrien als auch an den Irak. Es waren die ersten US-Todesopfer im Rahmen der seit Monaten andauernden Angriffe der von Iran unterstützten Milizen auf US-Truppen im gesamten Nahen Osten. Die iranische Regierung wies laut Medienberichten jegliche Verantwortung an dem Vorfall von sich.
Deutschland fordert Handeln von Mullah-Regime
Diese Anschuldigungen würden mit dem politischen Ziel erhoben, „die Realitäten in der Region umzukehren“, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Irna Außenamtssprecher Nasser Kanaani. Die „Widerstandsgruppen“ in der Region reagierten „auf die Kriegsverbrechen und den Völkermord des zionistischen Regimes“ fügte Kanaani mit Verweis auf Irans Erzfeind Israel hinzu. „Sie entscheiden über ihre Aktionen auf der Grundlage ihrer eigenen Prinzipien“, erklärte er. Zuvor hatten mehrere Länder die Führung in Teheran zur Deeskalation aufgerufen.
Auch Deutschland forderte das Mullah-Regime Irans nach dem tödlichen Drohnenangriff auf US-Truppen zum Eingreifen auf. Angesichts der ohnehin angespannten Lage in der Region sei ein solches Vorgehen „vollkommen unverantwortlich“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Montag in Berlin. „Wir erwarten von Iran, endlich seinen Einfluss auf seine Verbündeten in der Region zu nutzen, damit es nicht zu einem unkontrollierten Flächenbrand kommt, an dem niemand ein Interesse haben kann.“