76 Schutzsuchende stürzen sich von Rettungsboot

76 verzweifelte Schutzsuchende haben sich von dem vollkommen überfüllten Rettungsschiff der NGO „Open Arms“ gestürzt, um an die Küste Siziliens zu gelangen.

Das Schiff der Seenotrettungsorganisation „Open Arms“ rettete zwischen dem 8. und 11. September etwa 280 Schutzsuchende. Das vollkommen überladene Schiff steuerte Malta an, wurde jedoch abgewiesen. Am Donnerstag kam es vor der Küste Siziliens zu einem Verzweiflungsakt. 76 Schutzsuchende sprangen von Bord des Schiffes, um die italienische Küste zu erreichen.

Die spanische NGO berichtet zu den Vorgängen: „Nach wiederholten Absagen von Malta und nachdem wir Italien darüber informiert haben, dass manche der Geretteten sich in einer extrem schwierigen Lage befinden, sind über 70 der geretteten Personen vor Palermo ins Wasser gesprungen, während wir weiter auf Anweisungen für eine Anlandung warten.“

Die über Bord gesprungenen Menschen wurden von der italienischen Küstenwache aufgegriffen. Auch Einsatzboote der Sea-Watch 4, die in Palermo festgesetzt worden war, wurden zu Wasser gelassen, um bei den Rettungen mitzuwirken. Es gibt weiterhin keine Anlandeerlaubnis für die „Open Arms“. Essen und Wasser reichen nach Angaben der NGO noch knapp aus. Allerdings ist die Situation weiterhin kritisch, da viele Schutzsuchende bei ihrer Rettung bereits stark dehydriert und geschwächt waren. Bisher wurden nur zwei Schwangere und ein Mann aus medizinischen Gründen evakuiert.