An den Ufern des Wan-Sees leben viele verschiedene Singvögel und sogar Flamingos. Die Feuchtgebiete um den See beherbergen Hunderte verschiedene Vogelarten. Das Dorf Kaşımbağı liegt an den Ufern des Wan-Sees im Kreis Erdîş (Erçiş). In den Marschgebieten in der Nähe des Ortes kommt es zu einem massiven Vogelsterben.
Die Zwangsverwalter von Ertemêtan (Edremit), Erdîş und anderer Landkreise ließen das Schilf abschneiden, um Strände zu errichten, und trugen damit massiv zum Vogelsterben bei.
Die Einleitung von Abwässern tötet
Das Marschland am Wan-See sei zum Rückzugsort für 230 der in der Türkei und Nordkurdistan und der Türkei vertretenen 450 Vogelarten geworden, erklärt Seher Kadiroğlu Ataş, Sprecherin des Ökologierats Mesopotamiens. Der Hauptgrund für das Vogelsterben sei, dass in den Wan-See die Abwässer von einer Stadt und sechs Landkreisen eingeleitet werden. Dabei handelt es sich sowohl um Industrie- als auch um Haushaltsabwässer, die ungeklärt in den Wan-See fließen. „Das Marschland um den See ist Lebensraum für Vögel und viele Ökosysteme. Die von der Biodiversität der Region lebenden Vögel sind nun vom Tod bedroht“, betont sie.
„Ohne den See reinigen zu lassen, ist das Vogelsterben nicht zu stoppen“
Seher Aktaş weist auf die Nahrungskette hin und fährt fort: „Wenn man ein Glied der Kette verschmutzt, dann wirkt sich das auf die ganze Kette aus. Der Wan-See ist ein geschlossenes System. Deswegen kann sich der See nicht selbst reinigen. Dass Marschland in der Umgebung verwüstet, das darf nicht zugelassen werden.“