Vielfältige Proteste zur BER-Eröffnung geplant
Am Samtag soll der Berliner Flughafen eröffnet werden. Zahlreiche Initiativen der Klimagerechtigkeitsbewegung kündigen Proteste und Blockaden an.
Am Samtag soll der Berliner Flughafen eröffnet werden. Zahlreiche Initiativen der Klimagerechtigkeitsbewegung kündigen Proteste und Blockaden an.
Für den kommenden Samstag kündigen zahlreiche Initiativen der Klimagerechtigkeitsbewegung und Bürgerinitiativen Proteste zur Eröffnung des Berliner Flughafens an. Die aktivistische Gruppe „Am Boden bleiben“ plant eine Blockade mittels einer Aktion des zivilen Ungehorsams. Fridays for Future Berlin, Extinction Rebellion, BUND Jugend Berlin und Brandenburg sowie weitere Initiativen rufen zu einer Demonstration unter dem Motto „Abgehoben“ um 10 Uhr an der S-Bahn Schönefeld sowie einer Fahrraddemonstration um dieselbe Uhrzeit am Platz der Luftbrücke auf. Um 11 Uhr ist die Aktion „Züge statt Flüge“ der GRÜNEN JUGEND im Terminal 1 geplant. Das Aktionsbündnis Berlin-Brandenburg (Bürgerinitiative von Flughafenbetroffenen) will bereits um 10 Uhr im Terminal 1 sein. Die Initiativen laden außerdem zu einer gemeinsamen Pressekonferenz um 12.30 Uhr vor dem Terminal 1, Ebene 1 vor dem Haupteingang, ein.
Zu ihrem Aktionstag nehmen die unterschiedlichen Akteure wie folgt Stellung:
Lena Tucnak, Am Boden bleiben: „Der BER scheitert seit neun Jahren daran, zu eröffnen. Wir sorgen dafür, dass es auch dieses Mal nicht klappt, und zwar weil ein neuer Flughafen in Zeiten der Klimakrise absoluter Wahnsinn ist. Wir brauchen nicht mehr sondern weniger Flughäfen."
Josepha Albrecht, Sprecherin von GRÜNE JUGEND Brandenburg: „Wir haben für den kommenden Samstag eine Demonstration angemeldet, friedlich und Corona-konform. Dass diese Route einfach abgelehnt wurde, ist für uns unbegreiflich. Aus diesem Grund werden wir Klage einreichen. Der BER ist am Tag der Eröffnung bereits ein öffentliches Gelände, an dem mehrere Veranstaltungen stattfinden. Das Terminal für die Öffentlichkeit und Proteste bis zum Abend des 31. Oktober zu schließen, ist feige und undemokratisch."
Riva Morel, Fridays for Future: „Flugverkehr ist die klimaschädlichste und ungerechteste Transportform. Auch wenn wir denken, Fliegen sei normal - weltweit sind über 80 Prozent der Bevölkerung noch nie in einem Flugzeug gesessen. Aber gerade im Globalen Süden, dort, wo kaum geflogen wird, sind klimabedingte Waldbrände, Dürren und Überschwemmungen am stärksten."
Clara Dilger, Extinction Rebellion Berlin: „Wir protestieren gegen die Eröffnung des Flughafens, weil ein Ausbau des klimaschädlichen Flugverkehrs im krassen Gegensatz zur Realität der Klimakrise steht. Wir fordern eine drastische Reduktion der Luftfahrt, die Einstellung von Inlandsflügen, ein Ende der Subventionen für die Flugindustrie sowie den Ausbau von klimagerechten Alternativen."
Charlie Reinhardt, BUNDjugend Berlin: „Fliegen passt in kein klimagerechtes Mobilitätskonzept. Statt die dreckige Flugindustrie zu subventionieren, braucht es Investitionen in ein nachhaltiges und flächendeckendes Verkehrsnetz für alle! Wir brauchen einen funktionierenden und bezahlbaren Zugverkehr in Europa, sichere Rad-Infrastruktur in urbanen Räumen und flächendeckenden ÖPNV, vor allem in ländlichen Gegenden!"
Markus Sprißler, Aktionsbündnis Berlin Brandenburg: „Als Betroffene von Fluglärm durch den BER haben wir jahrelang gegen dessen Bau gekämpft. Da jeder Mensch das Recht auf gesunden Schlaf hat, muss das Volksbegehren für ein Nachtflugverbot von 22 Uhr bis 6 Uhr am Flughafen BER sofort umgesetzt werden. Alle Messdaten zum gesundheitsschädlichen Ultrafeinstaub müssen öffentlich werden."