Rojhilat: Vier Umweltschützer bei Waldbrandbekämpfung getötet

In der ostkurdischen Stadt Merîwan sind am Samstag vier Umweltaktivisten ums Leben gekommen. Die Männer hatten versucht, gegen einen Flächenbrand vorzugehen, der durch Artillerieangriffe iranischer Pasdaran ausgebrochen war.

In der ostkurdischen Stadt Merîwan (Marivan) sind am gestrigen Samstag vier Umweltschützer ums Leben gekommen. Die Aktivisten hatten versucht, einen Flächenbrand zu bekämpfen, der durch Artillerieangriffe paramilitärischer Revolutionsgardisten auf mutmaßliche Peschmerga-Stellungen im irakisch-iranischen Grenzgebiet entstanden war. Die Ursache für den Tod der Männer ist allerdings noch unklar. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Hengaw habe der Waldbrand einige Minen zur Explosion gebracht, die zum Tod der Umweltschützer geführt haben. Die Region ist seit dem ersten Golfkrieg mit Minen und nicht explodierter Munition verseucht. Andere Quellen berichten von weiteren Bombardierungen während der Waldbrandbekämpfung.

Bei den getöteten Umweltschützern handelt es sich um Omid Hohnepooshi, Rahmat Hakiminia, Mohammad Pajoohi und Sharif Bajour.

Bajour, ein landesweit bekannter Ökoaktivist und Bürgerrechtler, hatte langjährige Erfahrung in der Waldbrandbekämpfung und war bereits mehrfach ins Visier iranischer Regimekräfte geraten. Ende 2016 wurde er während eines Hungerstreiks gegen Gewalt an Tieren verhaftet. Vergangenen Herbst fuhr er aus Protest gegen das Töten von kurdischen Kolbern (Lastenträger im Grenzgebiet) mit dem Fahrrad von Merîwan bis in die iranische Hauptstadt Teheran. Sein Motto lautete dabei: „Gewaltlosigkeit ist der Weg zum Sieg für die Menschheit“.

Unterdessen sind in Merîwan Proteste ausgebrochen, da es keinerlei Bemühungen von Seiten des Regimes gibt, das Feuer zu löschen oder unter Kontrolle zu bringen.