Proteste gegen Räumung des Hambacher Forst

Auch heute geht der Großeinsatz der Polizei gegen die Aktivist*innen im Hambacher Forst weiter. Aktivist*innen von Ende Gelände blockieren seit heute Morgen die Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen in Berlin.

Die Räumung im Hambacher Forst geht auch heute weiter. Ein Großaufgebot der Polizei, gestern wurde von 3500 Einsatzkräften geredet, darunter auch verschiedene Spezialeinheiten, hat bereits die ersten Sitzblockaden geräumt und Oaktown, wo sich weitere Baumhäuser befinden, umstellt. Mit schwerem Räumgerät werden Schneisen in den Wald geschnitten und Bäume gefällt. Gegen Aktivist*innen und Waldspaziergänger*innen werden von der Polizei Platzverweise für die nächsten Tage ausgesprochen.

In Berlin blockieren seit 9.30 Uhr Aktivist*innen von Ende Gelände die Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen. „Sie protestieren damit gegen den Großeinsatz der Polizei im Hambacher Forst, wo seit gestern Baumhäuser geräumt und Bäume gefällt werden. Der Kohle-Konzern RWE will den Hambacher Wald roden, um den Braunkohle-Tagebau zu erweitern“, erklärt Ende Gelände. Die NRW-Landesvertretung soll so lange besetzt bleiben, bis die Landesregierung den Polizei-Einsatz im Wald beendet.

„Die Landesregierung NRW macht sich zum Handlanger von Wirtschaftsinteressen. RWE ist eine Gefahr für den Wald und für das Klima weltweit. Eine Regierung, die diesen Konzern mit einem Großaufgebot von Polizei bei der Räumung und Rodung des Waldes unterstützt, hat ihre gesellschaftliche Legitimation verspielt“, so Karolina Drzewo, Pressesprecherin von Ende Gelände.

„Wir müssen die Klimakatastrophe verhindern, und dafür brauchen wir den sofortigen Kohleausstieg. Die Rodung des Hambacher Waldes für weiteren Braunkohle-Abbau ist sinnlos und unverantwortlich. Wir werden uns der Zerstörungswut von RWE in den Weg stellen, vor Ort im Wald genauso wie in Berlin“, so Sprecherin Karolina Drzewo weiter.

Gestern hatten bereits über tausend Menschen im und rund um den Hambacher Forst gegen die Räumung und Rodung protestiert. Hunderte kamen zu spontanen Solidaritätsveranstaltungen in Berlin und vielen anderen Städten. Für das Wochenende rufen Ende Gelände und das Bündnis Aktion Unterholz zu Protesten im Wald auf, um die Bäume zu schützen und den sofortigen Kohleausstieg einzuleiten.