München: Baumhäuser im Forst Kasten werden geräumt

Die neuen Baumhäuser im Forst Kasten bei München werden von Sondereinheiten der Polizei geräumt. Der Wald soll einer Kiesgrube weichen

Die in der Nacht auf den 19. Juni von Umweltaktivist:innen errichteten Baumhäuser im Forst Kasten bei München werden zurzeit von Spezialeinheiten der Polizei geräumt. Mit der Besetzung der Bäume soll die Rodung des Waldes verhindert werden. Der Sozialausschuss des rot-grünen Stadtrats München hatte am 20. Mai einer Firma den Zuschlag zum Kiesabbau erteilt.

Die Rettung des Waldes wird nicht durch Parlamente oder andere Regierungsgremien möglich sein, erklären die Aktivist:innen. Deswegen haben sie sich entschlossen, Strukturen in den Bäumen zu bauen und den Wald damit zu besetzen. „Einen Wald für den Kiesabbau zu roden, ist nicht hinnehmbar! Gerade eine Stadt wie München, die schon im Dezember 2019 den ‚Klimanotstand‘ ausgerufen hat, sollte mit gutem Beispiel vorangehen. Stattdessen werden, nur für den Profit, Wälder gerodet. Dies lassen wir nicht zu!“, so Lyn, eine:r der Baumbesetzer:innen.

„Lippenbekenntnissen zum Klimaschutz, welche bereits am nächsten Tag durch Wirtschaftsinteressen ausgehöhlt werden, verpassen wir eine klare Abfuhr”, betonen die Aktivist:innen weiter. „Wir können nicht länger warten! Wir müssen uns jetzt aktiv für Klimagerechtigkeit und Umweltschutz einsetzen, bevor es zu spät ist!”

Obwohl die Plattformen im „Kasti” bereits von den Spezialeinheiten geräumt wurden, hängt noch immer ein Aktivist zwischen zwei Bäumen und hält diese weiter besetzt.

Bereits am 10. Juni waren Einheiten der Polizei gegen Klimagerechtigkeitsaktivist:innen vorgegangen und hatten eine Besetzung von Bäumen beendet. Nach der Räumung kündigten die Aktivist:innen an, dass der Protest gegen die Rodung des Waldes weitergehen wird und weiterhin Mahnwachen im Wald stattfinden werden.