Massive Bedrohung der Wälder durch türkische Armee
Der türkische Staat stellt die größte Bedrohung der Natur Kurdistans dar. Jedes Jahr werden die Wälder der Region systematisch von staatlichen Kräften in Brand gesetzt.
Der türkische Staat stellt die größte Bedrohung der Natur Kurdistans dar. Jedes Jahr werden die Wälder der Region systematisch von staatlichen Kräften in Brand gesetzt.
An vielen Orten der Welt entstehen Waldbrände aufgrund der extremen Hitze und durch die von Menschen verursachte globale Erwärmung. In Kurdistan ist allerdings die Hauptverantwortliche für die Waldbrände die türkische Armee.
Es ist praktisch unmöglich, in der internationalen Presse oder den Agenturen Nachrichten darüber zu finden, wie diese oder jene Armee auf systematische Weise Wälder niederbrennt. In Nordkurdistan steckt die türkische Armee hinter fast jedem Waldbrand.
Das türkische Militär verübt Kriegsverbrechen in jeder Hinsicht. Eines der Verbrechen der türkischen Armee ist der systematische Angriff auf die Natur Kurdistans. In den letzten Tagen treffen immer neue Nachrichten von Waldbränden aus Kurdistan ein. Sie alle wurden von der türkischen Armee ausgelöst. Die Soldaten beschränken sich nicht darauf, die Brände zu legen, sie hindern auch die lokale Bevölkerung am Löschen. Die türkische Armee setzt damit ein Beispiel der Naturzerstörung, die nur mit dem Einsatz von Agent Orange im Vietnamkrieg vergleichbar ist. Laut eines Berichts des Menschenrechtsvereins IHD von 2017 wurden bei Militäroperationen mindestens 13 Waldbrände gelegt.
Einige der letzten Waldbrände sind:
Dersim: Der Sincik-Berg wurde in den vergangen drei Tagen zum zweiten Mal zum Ziel türkischer Bomben. Die Region war in den Morgenstunden des 14. August aus F-16-Bombern, unbemannten Drohnen und Kampfhubschraubern bombardiert worden. Durch die Angriffe gerieten Waldgebiete in Brand. Die Brände dauern weiterhin an.
Amed: In Pasûr (Kulp) in der nordkurdischen Provinz Amed steckten zum „Schutz“ des Silvan-Staudamms eingeteilte Armeeeinheiten ein Waldgebiet in Brand. Dadurch wurden bereits mindestens 10.000 Hektar Waldgebiet Opfer der Flammen. Auch hier verhinderte die Armee zunächst jegliche Löschversuche durch die Bevölkerung. Die Menschen versuchten, durch das Umgraben des Erdbodens zu verhindern, dass das Feuer ihre Häuser erreicht. Die Feuerwehr der Stadtverwaltung konnte die Brände schließlich unter Kontrolle bringen.
Çewlîg (Bingöl): In einer „Sondersicherheitszone“, die in der Provinz Çewlîg über die Dörfer Sivan, Doğanlı und Suveren verhängt worden ist, brach ein Waldbrand aus, der sich aufgrund des Windes auf die ganze Region ausbreitete. Die Dorfbewohner versuchen das Übergreifen des Brandes auf die Dörfer zu stoppen, von Seiten der Verantwortlichen findet keinerlei Intervention statt.
Der Abgeordnete der Demokratischen Partei der Völker (HDP) Erdal Aydemir erklärte dazu, dass immer noch Rauch in der Region aufsteigt. Aydemir sagte: „Seit gestern versuchen wir immer wieder den Gouverneur von Bingöl über seinen Privatsekretär zu sprechen, aber wir konnten ihn nicht erreichen.“
Aydemir wies darauf hin, dass der Staat keinerlei Bemühungen zum Löschen des Brandes unternommen habe: „Die Dorfbewohner versuchen alleine mit ihren eigenen Möglichkeiten den Brand von den Dorfgrenzen fernzuhalten.“