Klimastreik ist Warnstreik!

In sechs Bundesländern streiken heute die Gewerkschaft Verdi und Fridays for Future gemeinsam für eine sozial gerechte und nachhaltige Verkehrspolitik. Verdi verbindet damit den Arbeitskampf für höhere Löhne mit dem Kampf für die Verkehrswende.

In insgesamt 200 Städten, verteilt auf die Bundesländer Hessen, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen und Rheinland-Pfalz, tritt die Gewerkschaft Verdi heute erneut mit den Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in einen Warnstreik, um Lohnerhöhungen und mehr Investitionen in den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu erkämpfen. Doch darüber hinaus streikt Verdi in mehr als 30 Städten zusammen mit der Klimabewegung Fridays for Future, die zu einem globalen Klimastreik aufgerufen hat, für eine nachhaltige Verkehrswende. Mit gemeinsamen Kundgebungen, Demonstrationen und Aktionen unter dem Motto #wirfahrengemeinsam werden die politisch Verantwortlichen zum Handeln aufgefordert, in die Verkehrswende zu investieren, den ÖPNV auszubauen, gegen den Personalmangel vorzugehen und die Arbeitsplätze - auch durch eine bessere Bezahlung - attraktiver zu machen.

ÖPNV für Mitarbeitende und Kunden attraktiv gestalten

Fridays for Future fordert die Bundesregierung auf, sich an die Klimaziele des Pariser Abkommens zu halten. Dafür müsse Deutschland mehr in emissionsarme Mobilität investieren. Wenn die überlebensnotwendigen Klimaziele wirklich eingehalten werden sollen, müssten die Emissionen 14-mal schneller gesenkt werden als es bisher der Fall ist. Bis heute fließt jedoch noch immer ein Großteil des Verkehrsbudgets in Projekte wie Autobahnausausbauten. Für den öffentlichen Nahverkehr ist dann kein Geld mehr im Topf. Anstatt eines Ausbaus werden Stellen abgebaut und es wird dafür gesorgt, dass der ÖPNV sowohl für die Mitarbeitenden als auch für die Kund:innen unattraktiv ist.

Menschen sind bereit, umzusteigen

Dabei hat das 9-Euro-Ticket bewiesen: Der gesellschaftliche Wille für eine Verkehrswende ist da. Die Menschen sind bereit, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Aktuell sind aber viele Menschen frustriert vom unzuverlässigen, teuren und teilweise kaum vorhandenen ÖPNV. Gleichzeitig herrscht in den Verkehrsbetrieben massiver Personalmangel, weil die Arbeitsbedingungen so schlecht sind: Lange Schichten, niedrige Gehälter und unzuverlässige Dienstplanung machen die Arbeit unattraktiv.