Guerillakämpferin Viyan Helo in Qendîl gefallen

Viyan Helo ist gefallen. Die aus Kamîran in Ostkurdistan stammende Guerillakämpferin war lange Zeit in den Komalên Ciwan aktiv und kam nach HPG-Angaben im April im Qendîl-Gebirge ums Leben.

Freiheitskämpferin aus Rojhilat

Die Guerillakämpferin Viyan Helo ist gefallen. Wie das Pressezentrum der Volksverteidigungskräfte (HPG) heute mitteilte, ist die aus Rojhilat stammende Kurdin am 21. April im Qendîl-Gebirge in Südkurdistan ums Leben gekommen. Die HPG würdigen Viyan Helo als mutige Militante der Partei freier Frauen in Kurdistan (PAJK) und erklären, dass sie mit ihrer eindeutigen Haltung gegen patriarchale Herrschaft ein Vorbild für junge Frauen gewesen sei. Sie habe mit hohen Ansprüchen und großer Entschlossenheit für die Befreiung Kurdistans gekämpft und bei der Guerilla Verantwortung übernommen. Den Angehörigen von Viyan Helo und dem kurdischen Volk, insbesondere der Bevölkerung Ostkurdistans, sprechen die HPG ihr Mitgefühl aus und erklären: „Das Andenken an Hevala Viyan wird in unserem Kampf für ihren Traum von einem freien Kurdistan weiterleben.“

Zur Identität der Gefallenen machen die HPG folgende Angaben:

Codename: Viyan Helo
Vor- und Nachname: Ilham Saedmucîşî
Geburtsort: Kamîran
Namen von Mutter und Vater: Zuleyha – Hussein
Todestag und -ort: 21. April 2024 / Qendîl


Viyan Helo ist in Kamîran (Kamyaran) geboren und im Bewusstsein ihrer kurdischen Identität aufgewachsen. Die PKK war ihr bereits als Kind bekannt, in ihrem familiären und sozialen Umfeld wurden Abdullah Öcalan und die Guerilla hoch geschätzt. Als junge Frau las Viyan Analysen von Öcalan zur Frage der Frauenbefreiung und fand ihre eigenen Empfindungen und Einschätzungen darin bestätigt. Während ihres Studiums an einer Universität befasste sie sich intensiv mit Kurdistan und entschied sich zum Kampf. Unter dem Eindruck des Widerstands insbesondere kurdischer Frauen gegen den IS, des Beitritts weiterer Familienmitglieder und der in diesem Kampf Gefallenen schloss sie sich am 27. November 2015 der Guerilla in Qendîl an.


Im Qendîl-Gebirge nahm Viyan an einer Grundausbildung für neue Kämpfer:innen teil. Durch ihre Motivation und Begeisterung gelang es ihr schnell, sich an ihre neuen Lebensumstände zu gewöhnen. Auftretende Schwierigkeiten bewältigte sie mit großer Geduld und zunehmend wachsendem Verständnis. Sie entwickelte sich ideologisch weiter und widmete sich mit Sorgfalt ihrer militärischen Ausbildung, um auf die intensiven Kriegsbedingungen reagieren zu können. Innerhalb eines Jahres wurde Viyan in Qendîl zu einer fähigen Kämpferin der Verbände freier Frauen (YJA Star).

Aufgrund ihres ideologischen Tiefgangs und ihrer Fähigkeiten im Kontakt mit anderen Menschen ging Viyan anschließend in die Arbeit der Komalên Ciwan (Jugendgemeinschaften) und setzte sich lange Zeit dafür ein, die Jugend Ostkurdistans zu organisieren und zum Kampf zu motivieren. Ihre Wirkung auf junge Frauen und Männer war groß und sie sammelte wichtige Erfahrungen. Angesichts der massiven Angriffe des türkischen Staates auf die Errungenschaften des kurdischen Volkes und die Medya-Verteidigungsgebiete wollte sie zur Verteidigung beitragen und an der Front kämpfen. Wegen des bestehenden Bedarfs blieb sie jedoch in Qendîl und setzte ihre Arbeit bis zuletzt vorbehaltlos als Militante der PKK und PAJK fort.