Festnahmen nach Protest gegen Steinbruch in Mûş

In der nordkurdischen Provinz Mûş ist ein Protest gegen die Erschließung eines Steinbruchs von der Militärpolizei angegriffen worden. Zwei Personen wurden verletzt, mehr als ein Dutzend befinden sich in Gewahrsam.

In einem Dorf in der nordkurdischen Kreisstadt Kop (Bulanık, Provinz Mûş) ist ein Protest gegen die Erschließung eines Steinbruchs von der Militärpolizei (Jandarma) angegriffen worden.

Zu der Demonstration kam es am Samstagmorgen im Dorf Odunçor (Arakonak), nachdem mehrere Arbeitsmaschinen aufgefahren waren. Die Bewohner*innen des Dorfes blockierten die Maschinen und hinderten sie an der Weiterfahrt. Die hinzugerufene Militärpolizei griff daraufhin die Menschenmenge an und verletzte zwei Personen. 15 weitere befinden sich in Gewahrsam.

Das Dorf protestiert schon seit längerem kollektiv gegen den Steinbruch. Er soll an der einzigen Wasserquelle von Odunçor erschlossen werden. 3000 Rinder und rund 5000 Schafe und Ziegen hätten somit keinen Weideplatz mehr. Die Bewohner*innen befürchten zudem Krankheiten wie Silikose aufgrund des Steinstaubs. Auch die Menschen in den umliegenden Dörfern Tixut (Balotu), Abirî (Esenlik) und Gebola (Cankurtaran) protestieren gegen den Steinbruch.