Dêrik erlebt ersten Schnee seit vier Jahren

Die nordostsyrische Stadt Dêrik ist von einer ungewöhnlichen Kältewelle erfasst worden. Nach heftigem Schneefall kam es zu chaotischen Zuständen. Seit 2016 hat es in der Region nicht mehr geschneit.

Ganz Dêrik (al-Malikiya) und das Umland des Bezirks im Nordosten von Syrien ist von einer ungewöhnlichen Kältewelle erfasst worden. Nach heftigem Schneefall kam es am Montag zu chaotischen Zuständen in der Kleinstadt im Kanton Qamişlo. Im Straßenverkehr gab es beträchtliche Behinderungen. Die Innere Sicherheit (Asayîş) und der Winterdienst wurden eingesetzt, um die Verkehrswege zu räumen. Viele Geschäfte blieben geschlossen. Der Schulunterricht fällt für vorerst zwei Tage aus.

Seit 2016 hat es in Dêrik nicht mehr geschneit. Mittlerweile liegen die weißen Massen teilweise 55 cm hoch. In der Nacht auf Montag fegte zudem ein kleiner Sturm durch die Stadt. In einigen Vierteln fiel für einige Stunden der Strom aus. Nach Angaben von Fermez Hemo, dem Ko-Vorsitzenden der selbstverwalteten Kommune, sind etliche Zufahrtswege vollkommen verschneit. „Viele Wohngebiete sind deshalb von der Außenwelt abgeschnitten. Unsere Rettungsmannschaften sind seit heute früh im Dauereinsatz, um die Straßen zu räumen.”

Die Kommune rief die Bewohner*innen Dêriks auf, Autos nach Möglichkeit nicht zu nutzen. Der Zivilschutz ist ebenfalls im Einsatz, um der Bevölkerung Hilfe zu leisten.

Grenzübergang Sêmalka

Auch der nahegelegene Grenzübergang Sêmalka zwischen den selbstverwalteten Gebieten Nord- und Ostsyriens und der südkurdischen Autonomieregion (Nordirak) bleibt aufgrund des Schneefalls vorübergehend geschlossen.