Ausbau der A100 in Berlin blockiert
An diesem Wochenende finden bundesweit Protestaktionen für eine gerechte Mobilitätswende statt. In Berlin blockieren seit den frühen Morgenstunden Hunderte Menschen den Ausbau der Stadtautobahn A100.
An diesem Wochenende finden bundesweit Protestaktionen für eine gerechte Mobilitätswende statt. In Berlin blockieren seit den frühen Morgenstunden Hunderte Menschen den Ausbau der Stadtautobahn A100.
Circa 400 Klima-Aktivist:innen von „Sand im Getriebe“ blockieren seit den frühen Morgenstunden an zwei Abschnitten den Ausbau der Stadtautobahn A100 in Berlin. Die Aktivist:innen gelangten an der Sonnenallee und an der Zufahrt Treptower Straße auf die Baustelle und errichteten Sitzblockaden. Das Aktionsbündnis fordert den sofortigen Stopp aller Autobahn-Projekte in Deutschland und eine gerechte Mobilitätswende.
Hier könnten Freiflächen für alle, bezahlbare Wohnungen, Schulen oder Kitas entstehen.
— Sand im Getriebe (@Sand_imGetriebe) June 5, 2021
Doch stattdessen soll hier das Betonmonster #A100 gebaut werden.
Wir werden das zu verhindern wissen! #A100stoppen
(Video von @DanniPilger) pic.twitter.com/Pv6OA0shpr
Zu der Aktion in Berlin erklärte Lou Winters als Pressesprecherin von „Sand im Getriebe“: „Das Klima ist so heiß wie nie zuvor – und die Regierung baut immer neue Autobahnen, damit reiche Autokonzerne noch mehr Autos verkaufen können! Wir setzen dem zerstörerischen Autokapitalismus in Berlin heute selbst ein Ende: Jetzt gerade sorgen 400 Menschen an der A100 mit ihren Körpern für Klimagerechtigkeit. Wir kämpfen für unsere Zukunft und für den sofortigen Autobahn-Baustopp!“
Die Stadtautobahn A100 soll vom Bezirk Neukölln durch Treptow und Friedrichshain bis nach Lichtenberg verlängert werden. Für den Ausbau müssten zahlreiche Wohnungen und Berliner Traditionsclubs wie die „Wilde Renate“ abgerissen werden. Die Kosten für das Großbauprojekt liegen bei rund 200.000 Euro pro Meter.
„Eine Schneise der Verwüstung, mitten durch Berlin: Die A100 bedroht unsere Parks und Freiräume. Dabei ist klar: Wir müssen die Zahl der Autos in der Stadt drastisch reduzieren, damit endlich Platz ist für Radwege und ÖPNV, für Menschen. Heute holen wir uns unsere Stadt zurück
und machen die Betonwüste wieder lebendig. So zeigen wir: Berlin will diese Autobahn nicht! Auf der Fläche zwischen Treptow und Neukölln können wir stattdessen ein Schwimmbad bauen – oder ganz viele bezahlbare Wohnungen“, so Winters weiter.
Die Aktion ist Teil eines bundesweiten Aktionswochenendes gegen den Neu- und Ausbau von Autobahnen, bei dem Klima-Aktivist:innen an mehr als 70 Orten für eine Mobilitätswende protestieren. Für September kündigt das Bündnis „Sand im Getriebe" eine weitere Massenaktion zivilen Ungehorsams gegen die Internationale Automobil-Ausstellung in München an. Dazu Winters: „Die A100 ist erst der Anfang: Heute verhindern wir neue Autobahnen – und im September sagen wir den Auto-Konzernen den Kampf an. Mit einer Massenaktion blockieren wir bei der IAA die deutschen Klimakiller VW, BWM und Co.“
In Berlin soll heute außerdem ab 12 Uhr am Platz der Luftbrücke eine Fahrraddemonstration über die bestehende Autobahn starten. Dazu rufen Fridays for Future, Changing Cities und die Initiative „A100 stoppen“ auf. Vor der Abschlusskundgebung der Demonstration ist für 13.15 Uhr an der Elsenbrücke eine Pressekonferenz mit Sprecher:innen von bundesweiten Anti-Autobahn-Protesten angekündigt.