Aktionstermin: Ende Gelände fordert den sofortigen Gasausstieg

Mit Aktionen des zivilen Ungehorsams gegen fossiles Gas: Das Klimagerechtigkeitsbündnis Ende Gelände gibt als Aktionstermin den 29. Juli bis 2. August bekannt.

Das Klimagerechtigkeitsbündnis Ende Gelände wird sich im Zeitraum vom 29. Juli bis 2. August mit einer großen Aktion zivilen Ungehorsams gegen das in Norddeutschland an der Elbe geplante LNG-Terminal (Flüssiggas-Terminal) Brunsbüttel richten. Dieses soll auch mit Fracking-Gas beliefert werden. Das Bündnis protestiert mit der Aktion gegen den weiteren Ausbau jeglicher fossiler Infrastruktur und für den sofortigen Kohle- und Gasausstieg.

Dazu Ronja Weil, Sprecherin von Ende Gelände: „Das Fracking-Gas-Terminal Brunsbüttel steht für koloniale Ausbeutung und Zerstörung im globalen Süden. Gas ist ein Brandbeschleuniger der globalen Klimakrise und Fracking sorgt neben der Verschmutzung von Böden auch für Wassermangel in den Abbauregionen. Das ist eine Fortsetzung von jahrhundertelangem Kolonialismus.“

Ende Gelände blockiert seit 2015 Kohleinfrastruktur in den deutschen Abbaugebieten mit Aktionen zivilen Ungehorsams. Im Herbst 2020 wurde dabei erstmals auch Gasinfrastruktur am Gaskraftwerk Lausward bei Düsseldorf blockiert. 2021 setzt das Bündnis seine Arbeit gegen Fracking-Gas fort.

„Genau wie Kohle ist Gas ein Klimakiller, weil zusätzlich zum CO2 auch das noch schädlichere Methan frei wird“, erklärt Ronja Weil. „Deshalb fordert Ende Gelände den sofortigen Gasausstieg. Wir müssen raus aus allen fossilen Energieträgern.“

Auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat erst kürzlich den Ausbau der Gasinfrastruktur wegen seiner Klimaschädlichkeit massiv kritisiert. Methan sei über einen Zeitraum von 20 Jahren 87-mal so klimaschädlich wie C02. Zu den geplanten LNG-Terminals heißt es, dass es „keine energiewirtschaftliche Notwendigkeit für den Ausbau der Importinfrastruktur“ gibt.

Ende Gelände prangert insbesondere das Greenwashing der Gasindustrie an. „Sauberes Gas ist eine dreckige Lüge! Für ihre Profite zerstören die fossilen Großkonzerne bewusst die Lebensgrundlage von Menschen im globalen Süden und befeuern die Klimakrise weltweit“, so Ronja Weil.

Deshalb stellt Ende Gelände mit den Massenaktionen zivilen Ungehorsams die Systemfrage. „Die fossile Industrie ist ein Paradebeispiel für die Folgen unseres aktuellen Wirtschaftssystems. Der Kapitalismus sprengt die Grenzen des Planeten. Wir kämpfen deshalb für einen grundlegenden Systemwandel“, führt die Sprecherin dazu aus.

Um den Schutz aller Beteiligten angesichts der COVID-19 Pandemie sicherzustellen, wird Ende Gelände ein umfangreiches Hygienekonzept erarbeiten, welches der Coronasituation angemessen sein wird.