Ökologie-Plattform: Waldbrände als „Sicherheitsmaßnahmen"

Auf einer Pressekonferenz in Amed vermeldete die Ökologie-Plattform, dass die Waldbrände in der Region durch Menschenhand und aufgrund von vermeintlichen Sicherheitsmaßnahmen verursacht werden.

Auf einer Pressekonferenz bezog die Ökologie-Plattform Stellung zu den Waldbränden in Nordkurdistan. An der Pressekonferenz im Stadtzentrum von Amed nahmen Vertreter*innen der HDP, DBP und CHP sowie zahlreiche zivilgesellschaftliche Organisationen aus der Region teil.

Der Vorsitzende des Ökologie-Vereins, Necdet Sezgin, erklärte im Namen der Plattform, dass im Jahr 2017 insgesamt 2.411 Waldbrände in der Türkei verzeichnet wurden. Diese Brände haben demnach 11.993 Hektar Waldfläche zerstört. Insbesondere die Waldbrände in den kurdischen Siedlungsgebieten seien durch „unbekannte Täter" verursacht worden. Es handele sich also in den meisten Fällen um Waldbrände, die durch Menschenhand entzündet wurden. Oftmals seien bewaldete Gebiete aufgrund von „Sicherheitsmaßnahmen" der Zerstörung preisgegeben worden.

„Absichtlich verursachte Waldbrände stellen einen Strafbestand dar. Doch die Gesetze haben in unserer Region keine Gültigkeit. Die verantwortlichen Stellen haben bei den Bränden weder die Ursachen erforscht noch sich um die Folgen gekümmert", erklärte Sezgin. Zum Abschluss rief der Vorsitzende des Ökologie-Vereins die Bürger und lokalen Strukturen dazu auf, bei anhaltender Tatenlosigkeit des Staates selbst für den Schutz ihrer Wälder und die Wiederaufforstung der Region aktiv zu werden.