„Waldbrände werden bewusst ausgelöst“

In vielen Regionen Nordkurdistans lodern Waldbrände. Eine Abordnung der HDP, DBP, DTK und TJA hat in Amed die Brandstellen vor Ort untersucht und geht von Brandstiftung durch die türkische Armee aus.

Eine Abordnung der politischen Parteien HDP und DBP, der zivilgesellschaftlichen Organisation DTK sowie der Frauenbewegung TJA hat in der Provinz Amed (Diyarbakir) Waldbrände begutachtet, die durch Bombardierungen der türkischen Armee ausgelöst worden sind. Wie der HDP-Abgeordnete Musa Farisoğulları anschließend mitteilte, werden Anwohner daran gehindert, die Brände zu löschen. „Das kurdenfeindliche Vorgehen im Auftrag der Regierung bedroht Menschenleben“, so Farisoğulları.

Die Abordnung hat am 28. Juli die Waldbrandgebiete in Pasûr (Kulp), Hezro (Hazro) und Licê aufgesucht und gab heute in der HDP-Zentrale in Amed eine Presseerklärung ab, in der die Waldbrände als kontinuierlich und bewusst herbeigeführt bezeichnet wurden.

Der HDP-Abgeordnete Musa Farisoğulları erklärte auf der Pressekonferenz: „Von Dersim bis Amed kommt es aufgrund von Bombardierungen zu Waldbränden. Es heißt, dass der Ausnahmezustand aufgehoben worden ist, aber das hat nur auf dem Papier stattgefunden. Seit dem Tag der Aufhebung kommt es vermehrt zu Bränden in der kurdischen Region. Das Feuer breitet sich bis in bewohnte Gebiete aus. Wir sind vor Ort gewesen. Die Dorfbewohner in Pasûr können die Brände nicht löschen, weil eine Ausgangssperre erklärt worden ist. Nach Angaben der Anwohner ist in Pasûr eine Kesselbombe abgeworfen worden. In Licê sagen die Menschen, dass morgens um vier Uhr eine heftige Bombardierung stattgefunden hat. Das Feuer breitete sich schnell aus. Auch hier konnten die Dorfbewohner nicht sofort mit den Löscharbeiten beginnen. Als wir dort ankamen, haben wir mit den Menschen vor Ort versucht, das Feuer zu löschen. Die Gefahr ist noch nicht gebannt.“