Internationales „Make Rojava Green Again“-Treffen in der Schweiz

In der Schweiz hat das mittlerweile fünfte internationale Treffen der Kampagne „Make Rojava Green Again“ stattgefunden. Die Aktivist*innen haben die Notwendigkeit diskutiert, trotz des anhaltenden Krieges langfristige Projekte voranzutreiben.

Am vergangenen Wochenende trafen sich in Zürich rund 20 Aktivist*innen, die in über zehn Städten und Dörfern in Polen, der Schweiz, Italien, Frankreich, Deutschland und England an der Kampagne „Make Rojava Green Again“ (MRGA) gearbeitet haben. Bei der Zusammenkunft diskutierten sie über die Kampagne und bewerteten, wie sie vorankommt, insbesondere im Hinblick auf die neue Situation in Rojava. Grüße und ein Update wurden auch von der gemeinsamen Arbeit an der Kampagne in Katalonien geschickt, da Vertreter*innen aus Katalonien nicht an dem Treffen teilnehmen konnten.

Das Treffen fand mehr oder weniger ein Jahr nach der ersten internationalen Zusammenkunft von „Make Rojava Green Again“ statt. Es ist ein wichtiger Meilenstein für die Kampagne, daher wurde besonderer Wert auf die Beurteilung der Arbeit des kompletten Jahres seit Beginn der Kampagne gelegt.

Ein Update über die Kriegssituation in den selbstverwalteten Gebieten Nord- und Ostsyriens gab die Aktivistin Anna Schwarz, die erst kürzlich aus Rojava zurückgekehrt ist. Sie sprach leidenschaftlich und aufrichtig über ihre Erfahrungen und den Kampf für ein freies Leben, der trotz anhaltender türkischer Militäraggression, Besatzung und Massaker andauert.

Aktivistin: Krieg zerstört Leben und Natur

Die ökologischen Auswirkungen des Krieges in Rojava sind enorm. Er zerstört das Leben und die Natur. In den ersten Kriegstagen wurde vor allem die Infrastruktur Nord- und Ostsyriens von der Türkei und ihrer dschihadistischen Proxy-Armee bombardiert. Die Aggressoren gingen dabei systematisch vor und nahmen lebenswichtige Infrastruktur für die Grundbedürfnisse wie Wasser, medizinische Versorgung und Ernährung ins Visier. „Die Menschen organisieren sich selbst, um Wasser zu finden“, sagte Schwarz und forderte Fachkräfte für Rojava. „Wir brauchen spezialisierte Leute. Dies ist nicht mehr die Zeit, Bäume zu pflanzen. Chemische Waffen zerstören die Natur für Hunderte von Jahren“, mahnte sie.

Die Aktivistin betonte auch, dass jede einzelne Demonstration oder Aktion in Europa auf Fernsehern in ganz Rojava gezeigt wird. „Wohin man auch geht, man kann es sehen. Jedes Mal, wenn du mit deiner Flagge auf die Straße gehst, bist du ein Faktor in diesem Krieg“, sagte Schwarz.

Lesekreise mit gleichnamigem Buch

Das Treffen wurde mit einem Feedback zu der Kampagnenarbeit in den verschiedenen Städten und Ländern, zu der auch die Zusammenarbeit mit anderen ökologischen Bewegungen an der Basis, Workshops, Präsentationen, Konferenzen, Filmvorführungen, Ausstellungen und Vorträgen über Rojava und die ökologische Säule der Revolution, Medienarbeit, gemeinsame Demonstrationen und andere politische Aktionen, die Diskussion über die MRGA-Kampagne und der Verkauf von Büchern gehörten, fortgesetzt. Zwei Gruppen aus England und der Schweiz hatten Lesekreise gegründet, um das gleichnamige Buch der Kampagne gemeinsam zu lesen und zu diskutieren.

Ideen und die Ideologie der Revolution verbreiten

Personen, die an der MRGA-Kampagne in Rojava gearbeitet haben, schickten ebenfalls eine Videobotschaft an das Treffen mit Grüßen aus Rojava und einem Update über die Ergebnisse von zwei Strategiesitzungen, die sie durchgeführt haben. Sie betonten, wie wichtig es ist, die Ideen und die Ideologie, die der Revolution in Europa zugrunde liegen, zu verbreiten, sowie die Notwendigkeit, starke Netzwerke und Verbindungen zu anderen Bewegungen zu schaffen.

Abschließend plante die Kampagne ihre nächsten Schritte. Diese sehen vor, dass die Teilnehmer*innen Arbeitsgruppen bilden und konkrete Vorschläge diskutieren, um die Arbeit von Make Rojava Green Again voranzutreiben und den Kampf für ein freies, ökologisches Leben in Rojava und überall fortzusetzen.