IHD Amed ruft zur Lösung der kurdischen Frage auf

Seit dem Abbruch der Verhandlungen über die Kurdistan-Frage und eine Demokratisierung der Türkei vor neun Jahren sind in den kurdischen Gebieten laut Daten des Menschenrechtsvereins IHD fast 28.000 Menschen festgenommen worden.

Bericht über Menschenrechtsverletzungen vorgestellt

Der Menschenrechtsverein IHD in Amed (tr. Diyarbakir) hat einen Bericht über „Verletzungen der Rechte auf Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit sowie auf Freiheit und Sicherheit der Person“ in den kurdischen Gebieten in der Türkei vorgestellt. Der Bericht umfasst den Zeitraum 24. Juli 2015 bis 24. Juli 2024. Demnach wurden seit der Wiederaufnahme des Krieges gegen die kurdische Freiheitsbewegung innerhalb von neun Jahren mindestens 27.984 Personen festgenommen, 5.677 Personen verhaftet und 18.248 Wohnungen und Arbeitsstätten durchsucht. Mindestens 361 Demonstrationen wurden angegriffen, 436 Personen wurden dabei verletzt, 570 Demonstrationen sind verboten oder verschoben worden.

Ercan Yilmaz, Vorsitzender des IHD-Büros in Amed, sagte am Freitag bei der Vorstellung des Berichts, dass der Menschenrechtsverein in den vergangenen neun Jahren immer wieder dazu aufgerufen habe, die kurdische Frage über einen Dialog und Verhandlungen zu lösen. Der Bericht zeige die erschreckende Dimension der Verstöße gegen gesetzlich festgeschriebene Rechte in den kurdischen Gebieten auf. „Wir wollen der ganzen Welt das Demokratiefazit in diesem Land vor Augen führen und möchten die politische Macht erneut zu einer friedlichen Lösung der kurdischen Frage aufrufen“, erklärte Yilmaz.