UN warnen vor neuem Golfkrieg

UN-Generalsekretär Guterres hat nach der extralegalen Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani durch die USA zu „maximaler Zurückhaltung“ aufgerufen. Die Welt könne sich keinen weiteren Golfkrieg leisten.

Die Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani durch die USA in Bagdad hat ein politisches Erdbeben im Mittleren Osten ausgelöst. Die USA haben ihre Staatsbürger aufgerufen, den Irak zu verlassen. Die proiranischen Milizen im Irak mobilisieren sich.

UN-Generalsekretär António Guterres hat angesichts der Eskalation des Konflikts zwischen Washington und Teheran die Staats- und Regierungschefs zu „maximaler Zurückhaltung“ aufgerufen. „Die Welt kann sich keinen weiteren Golfkrieg leisten“, sagte Guterres laut einer Mitteilung der Vereinten Nationen. Er habe sich immer für eine Deeskalation in der Golfregion eingesetzt und die jüngste Eskalation beunruhige ihn zutiefst, so der UN-Chef weiter.

Washington hatte erklärt, US-Truppen hätten auf Befehl von Präsident Donald Trump den Konvoi Soleimanis angegriffen. Dieser hat die Tötung des iranischen Generals bereits verteidigt. Soleimani hätte schon „vor vielen Jahren“ getötet werden müssen, schrieb Trump im Kurznachrichtendienst Twitter. „General Ghassem Soleimani hat über einen langen Zeitraum Tausende Amerikaner getötet oder schwer verletzt, und plante, viele weitere zu töten.“ Der Kommandeur der Al-Quds-Brigaden sei „direkt und indirekt“ sogar für den Tod von „Millionen von Menschen“ verantwortlich, einschließlich der bei den jüngsten Protesten im Iran getöteten Menschen, schrieb Trump weiter. Wie der US-Präsident auf die Zahl kommt, ist unklar.

Der Kommandant der Al-Quds-Brigaden Ghassem Soleimani war in der Nacht zu Freitag bei einem gezielten Raketenangriff am Flughafen von Bagdad getötet worden. Neben Soleimani wurde auch der Kommandant der irakischen Hashd-al-Shaabi-Milizen, Abu Mahdi al-Muhandis, getötet. Beide hatten im gleichen Fahrzeug gesessen. Die Personenschützer von Hashd al-Shaabi fuhren in einem anderen Fahrzeug und wurden ebenfalls getötet. Insgesamt ist von mindestens acht Toten die Rede.

Iran: Größter strategischer Fehltritt der USA

Der Iran droht den USA mit Konsequenzen wegen Soleimanis Tötung. „Das war der größte strategische Fehltritt der USA“, heißt es in einer Erklärung des Nationalen Sicherheitsrats. „Die USA werden verantwortlich sein für die Konsequenzen dieses kriminellen Abenteurertums.“ Das iranische Staatsfernsehen zitierte aus einem Beileidsschreiben des geistlichen Oberhaupts Ajatollah Ali Chamenei: „Soleimanis Weg wird auch ohne ihn weitergeführt, aber die Kriminellen erwartet eine schwere Rache.“

Al-Sadr befiehlt Wiederaufstellung der Mahdi-Armee

Der schiitische Geistliche Muqtada as-Sadr und Führer der Sadr-Bewegung hat in Reaktion auf die Tötung Soleimanis die Wiederaufstellung der Mahdi-Armee angeordnet. Die Mahdi-Armee hatte während der Besatzung des Irak gegen die USA gekämpft.