Türkische Besatzungstruppen greifen Ain Issa an

Die türkischen Besatzer haben erneut Ain Issa in Nordsyrien angegriffen. Auch in Efrîn schlugen Granaten ein, bei Girê Spî wurde ein syrischer Soldat durch den Beschuss der türkisch-dschihadistischen Truppen verletzt.

Die türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen in Nordsyrien haben erneut Artillerieangriffe auf Ain Issa, Girê Spî (Tall Abyad) und Efrîn durchgeführt.

Am Nachmittag wurden schwere Geschütze auf den Norden von Ain Issa und das Dorf Seyda abgefeuert. Um ungefähr 20 Uhr Ortszeit erfolgte ein weiterer Angriff auf die Umgebung der kleinen Stadt und das gleichnamige Camp, in dem sowohl Vertriebene als auch IS-Anhänger*innen untergebracht sind. Die Nachrichtenagentur ANHA hat Aufnahmen des Angriffs veröffentlicht:

 

Um 19 Uhr Ortszeit haben die türkischen Besatzungstruppen von ihrem Standort im Dorf Bir Temah in der Umgebung von Girê Spî das Feuer auf syrische Kräfte im Dorf Sarunc eröffnet. Dabei wurde ein Soldat der syrischen Armee am Arm verletzt.

Ein weiterer Artillerieangriff fand in Efrîn statt. Dort wurden die Dörfer Meranaz und Alqemiyê im Kreis Şera bombardiert.

Hunderte Granaten auf Ain Issa

Vor gut einem Jahr, am 22. Oktober 2019, haben die Türkei und Russland im Zuge der türkischen Invasion in Nordsyrien einen Waffenstillstand vereinbart. Der türkische Staat lässt seine dschihadistischen Söldner trotzdem täglich Ain Issa mit schweren Waffen bombardieren. In der vergangenen Woche sind elf Zivilist*innen bei den Angriffen verletzt worden, darunter auch ein dreijähriges Kind. Zwischen dem 17. und 23. November sind in unmittelbarer Nähe eines russischen Stützpunktes in Ain Issa Hunderte Artilleriegeschosse eingeschlagen.

Daraufhin haben Hunderte Menschen vor dem russischen Stützpunkt protestiert, um die russische und die syrische Regierung zum Handeln aufzufordern. Auch der Militärrat von Girê Spî hat die Untätigkeit der Regierungen verurteilt und insbesondere Russland aufgefordert, seiner aus dem vor einem Jahr geschlossenen Abkommen hervorgehenden Verantwortung nachzukommen.

Vergangenen Sonntag sind an der Schnellstraße M4 zahlreiche Granaten eingeschlagen. Russische Truppen, die auf der Straße unterwegs waren, zogen sich daraufhin an ihren Stützpunkt zurück. Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) gingen zur Selbstverteidigung zum Gegenangriff über. Bei den ausgebrochenen Gefechten sind 18 protürkische Dschihadisten getötet worden, darunter der ehemalige IS-Emir Ismail al-Aydo. Die Leichen wurden nach russischer Vermittlung und unter Beobachtung der QSD von den Angreifern aus dem Dorf Malak abtransportiert.