Sephardim aus der Türkei wollen nach Portugal

Etwa 2000 sephardische Juden aus der Türkei haben die portugiesische Staatsbürgerschaft beantragt.

Innerhalb der letzten beiden Jahre haben 2000 in der Türkei lebende Juden einen Einbürgerungsantrag in Portugal gestellt. Wie Paula Leal da Silva, die portugiesische Botschafterin in Ankara, mitteilt, haben weltweit über 12.000 Sephardim aus verschiedenen Ländern die portugiesische Staatsbürgerschaft beantragt. Laut einer Meldung der Deutschen Welle kommen die meisten Anträge von Juden, die in der Türkei leben. Paula Leal da Silva schätzt die Anzahl der in der Türkei lebenden Sephardim auf 17.000.

Als Sephardim bezeichnen sich die Juden und ihre Nachfahren, die bis zu ihrer Vertreibung 1492 und 1513 auf der Iberischen Halbinsel lebten. Nach ihrer Flucht ließen sie sich zum größten Teil in Siedlungsgebieten des Osmanischen Reiches und im Maghreb in Nordwestafrika nieder.

Im griechischen Thessaloniki befand sich bis zur Besetzung durch deutsche Truppen im Jahr 1941 die wohl größte europäische sephardische Gemeinde.