Schutzsuchender am Zaun von Melilla gestorben

Schutzsuchende haben bei Melilla versucht, die hochgerüstete EU-Außengrenze von Marokko aus zu überwinden. Dabei kam ein Schutzsuchender ums Leben.

Die Situation der Schutzsuchenden an der EU-Außengrenze in der spanischen Exklave Melilla in Marokko ist verzweifelt. Zehntausende Schutzsuchenden campieren, gejagt von Sicherheitskräften, in den Wäldern in der Nähe des Grenzbollwerks und versuchen immer wieder, die Grenze zu überwinden. Bei einem großen, kollektiv organisierten Ansturm auf die Grenze kam mindestens ein Mensch ums Leben. Das spanische Innenministerium sprach trotz des jungen Alters des Verstorbenen von einer „natürlichen Todesursache“.

Etwa 300 Menschen sollen gemeinsam versucht haben, die doppelten etwa sechs Meter hohen, mit lebensgefährlichem NATO-Draht versehenen Grenzzäune zu überwinden. Trotz Übergriffen durch die Grenzpolizei konnten 30 von ihnen spanischen Boden erreichen. Acht Schutzsuchende sollen nach Behördenangaben dabei durch Schläge der Sicherheitskräfte verletzt worden sein. Seit 2019 wird der Zaun weiter ausgebaut und auf zehn Meter erhöht.