Libysche Nationalarmee: Roj-Peschmerga in Libyen?

Nach Angaben des Sprechers der Libyschen Nationalarmee Ahmed al-Mismari schickt die Türkei weiter Milizen nach Libyen. Diese seien gemeinsam mit den „Roj-Peschmerga“ im südkurdischen Hewlêr von der Türkei ausgebildet worden.

Der Sprecher der Libyschen Nationalarmee (LNA) von General Haftar, Ahmed al-Mismari, warnt davor, dass die Türkei weitere Truppen zur Unterstützung des Muslimbruderregimes nach Libyen verlegt. Man habe eine Person namens „Şakir Ferman Salih Bonciq Hîrfekê“ festgenommen, die angab, in Südkurdistan von der Türkei als „Roj-Peschmerga“ ausgebildet worden zu sein.

Die Roj-Peschmerga wurden von PDK und Türkei als Contra-Miliz gegen die Revolution in Rojava aufgebaut und in einer Basis nahe Hewlêr (Erbil) ausgebildet. Sie verfügten zumindest teilweise auch über modernstes deutsches Kriegsgerät wie beispielsweise Dingo-Panzerwagen. Ob „Roj-Peschmerga“ systematisch als Söldner des Erdoğan-Regimes in Libyen eingesetzt werden, ist allerdings weiter ungeklärt. Es würde aber der Politik der Türkei entsprechen, ihre Proxymilizen auch in weiter entfernten Konflikten einzusetzen.

Der Sprecher der von Russland unterstützten LNA erklärte, dass die Türkei eine weitere Gruppe Söldner entsende, um die Muslimbruderschaft im Jemen zu unterstützen. Demnach erhielten deren Mitglieder 5.000 Dollar Monatssold aus Ankara.

Die Türkei versucht durch die Muslimbruderschaft, die alte osmanische Einflusssphäre zurückzugewinnen. So hatte sie bereits für Irritationen gesorgt, als Erdoğan die Bodenschätze im östlichen Mittelmeer zwischen ihm und dem international anerkannten Ministerpräsidenten Fayiz as-Sarradsch aufteilte und dabei offen die Missachtung griechischen Hoheitsgewässers ankündigte.