Irakischen Sicherheitskräften ist offenbar ein Schlag gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) gelungen. Wie Ministerpräsident Mustafa al-Kadhimi im Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte, soll Sami Dschassim Mohammed al-Dschaburi, ein Stellvertreter des selbsternannten IS-Kalifen Abu Bakr al-Baghdadi, bei einer Operation „außerhalb der irakischen Grenzen“ gefasst worden sein. Al-Dschaburi galt als Finanzverantwortlicher des IS und verwaltete die Einnahmen der Dschihadisten aus dem illegalen Verkauf von Öl, Gas, Ausgrabungsstücken und Mineralien. Einem ranghohen irakischen Armeevertreter zufolge erfolgte der Zugriff auf ihn in der Türkei. Ob türkische Behörden beteiligt waren, ist unklar. Al-Kadhimi sprach von einem „komplexen Einsatz“.
Al-Dschaburi hat eine lange „Karriere“ als Dschihadist gemacht. So arbeitete er eng mit dem berüchtigten Führer von Al-Qaida im Irak, Abu Musab al-Zarqawi, zusammen, bis dieser von US-amerikanischen Truppen 2006 getötet wurde. 2015 schloss sich al-Dschaburi dem IS an und wurde dort Stellvertreter von Baghdadi, der bereits im Jahr 2019 von US-Spezialeinheiten im von der Türkei besetzten Nordwesten Syriens getötet worden.
Seit 2015 stand Al-Dschaburi auf der Schwarzen Liste „internationaler Terroristen“ der USA. Für seine Ergreifung hatten die USA eine Belohnung von bis zu fünf Millionen Dollar (4,3 Millionen Euro) ausgesetzt.
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