Hinaus zum antikolonialen Aktionstag am 12. Oktober!

Unzählige Organisationen und Bewegungen auf dem ganzen Planeten gehen heute am 12. Oktober zum antikolonialen Aktionstag auf die Straße.

Der 12. Oktober wird noch heute gefeiert als Tag der sogenannten „Entdeckung Amerikas“. Tatsächlich bedeutet der Tag für die indigene Bevölkerung seit jeher Unterdrückung, Umweltzerstörung, Vertreibung und Widerstand. Nicht nur in dem Territorium, welches Lateinamerika genannt wird.

Doch die Kolonisierung des Globalen Südens durch den Globalen Norden hat seit jenem 12. Oktober vor 531 Jahren nicht aufgehört, sie ist keine Vergangenheit, im Gegenteil. Die Sklaverei, der Landraub, der Raub von Rohstoffen, die Vertreibung von Menschen, die Zerstörung von Kulturen, die Zerstörung von Ökosystemen, all dies geht ungebremst weiter.

Heute ist diese Ausbeutung oft „grün“ angemalt: Doch ob Lithium für die Batterien der E-Autos, Wasserstoff als angeblich „nachhaltige“ Energie, ob für Soja auf Monokulturen oder angeblich „grüne“ Energieanlagen: Noch immer beuten Unternehmen und Regierungen auch hier aus Europa und Deutschland Territorien indigener Gemeinden aus, um weiter das Märchen von Vereinigung von Wohlstand und Klimaschutz erzählen zu können.

Während diese Ausbeutung Massen dazu zwingt, zu fliehen, wird Krieg gegen jene geführt, die sich ihr widersetzen. Egal wo wir hinschauen, überall herrscht Krieg.

So hat neben unzähligen, meist indigenen Kollektiven, Organisationen und Bewegungen auf dem ganzen Planeten unter anderem auch der Congreso Nacional Indígena, der Nationale Kongress der Indigenen in Mexiko, heute zum Globalen Aktionstag gegen den Krieg gegen die indigenen Völker aufgerufen, mit der Kampagne des Südens der widersteht.

Diesem Aufruf folgen heute viele Organisationen und Initiativen, gemeinsam in ihren Kämpfen, die alle miteinander zusammenhängen: Denn ob die Abschottung an der europäischen Außengrenze, die Zerstörung von Territorien in anderen Ländern durch deutsche Waffen und Unternehmen, das Roden von Wäldern für Betonstraßen in ganz Deutschland oder der Krieg gegen die zapatistische und kurdische Freiheitsbewegung:

Alles ist Teil einer kolonialen, patriarchalen, kapitalistischen Ausbeutung, gegen die nur gemeinsam gekämpft werden kann. Und so gehen an diesem 12. Oktober an vielen Orten Deutschlands die Menschen und Gruppen unzähliger verschiedener Bewegungen auf die Straße:

In Berlin versammeln sich viele antikoloniale und migrantische Kollektive und rufen auf zu einer Demonstration, die um 16 Uhr vor dem Auswärtigen Amt startet und bis zum Humboldtforum führt.

In Frankfurt am Main (18 Uhr, Hauptwache), München und Köln finden Kundgebungen statt, genau wie in Hannover, wo u.a. das Kollektiv „Voz de los Desaparecidos de Puebla“ (Stimme der Verschwundenen) am Aktionstag teilnimmt. Wie in München wird die Kundgebung auch in Münster von Kunstaktionen begleitet, während in Jena über Megaprojekte in Mexiko informiert wird.

Weitere Informationen zu den vielen Orten des Protestes am globalen Aktionstag gegen Neokolonialismus: https://netz-der-rebellion.org/12-oktober-2023-globaler-aktionstag/