Frauen demonstrieren in Santiago für die Freiheit Abdullah Öcalans

Vor der türkischen Botschaft in Santiago fand eine Kundgebung des Ausschusses für Solidarität mit der kurdischen Frauenbewegung statt. Die Aktivistinnen forderten die Freilassung Abdullah Öcalans und bekundeten ihre Unterstützung für dessen Friedensaufruf

Aktion vor türkischer Botschaft in Chiles Hauptstadt

In Chiles Hauptstadt Santiago fand eine Kundgebung vor dem türkischen Konsulat statt, bei der die Demonstrierenden die Freilassung des kurdischen Repräsentanten Abdullah Öcalan forderten. Die Protestaktion wurde am Donnerstag vom Solidaritätsausschuss für die kurdische Frauenbewegung organisiert und fand unter Beteiligung zahlreicher Aktivistinnen und Vertreterinnen verschiedener Organisationen statt.

Weiße Kopftücher als Zeichen der Solidarität mit den Friedensmüttern

Anlass der Demonstration war Öcalans Aufruf vom 27. Februar zu „Frieden und einer demokratischen Gesellschaft“. Um ihre Unterstützung für diese Botschaft zu zeigen, banden sich die teilnehmenden Frauen weiße Tücher um den Kopf – eine symbolische Geste, die an die traditionellen weißen Kopftücher der kurdischen Friedensmütter erinnert. Diese Tücher wurden anschließend vor dem Konsulat niedergelegt, um auf die friedliche Widerstandstradition des kurdischen Volkes hinzuweisen und die zentrale Rolle von Frauen in der Friedenskultur zu betonen.

In ihren Erklärungen forderten die Demonstrantinnen die internationale Gemeinschaft auf, Verantwortung zu übernehmen und sich für eine friedliche Lösung der kurdischen Frage einzusetzen. Sie betonten, dass es an der Zeit sei, eine demokratische Zukunft für das kurdische Volk und andere unterdrückte Völker zu gestalten. Zudem sicherten sie den Kurd:innen ihre uneingeschränkte Solidarität im Kampf für Demokratie und Gerechtigkeit zu.


Während der Kundgebung wurde eine Erklärung des Solidarischenausschusses verlesen, in der die Haftbedingungen Abdullah Öcalans, der seit seiner völkerrechtswidrigen Verschleppung 1999 in die Türkei auf der Gefängnisinsel Imrali festgehalten wird, scharf kritisiert wurden. Insbesondere die Isolationshaft des 75-Jährigen, die als unmenschlich und rechtswidrig bezeichnet wurde, stand im Fokus der Kritik. In der Stellungnahme wurde zudem gefordert, dass die Angriffe des türkischen Staates auf kurdische Gebiete beendet und die kurdische Frage auf politischem Wege gelöst werden müsse.

Forderung: Chile darf zu türkischen Kriegsverbrechen nicht schweigen

Ein weiterer Schwerpunkt der Protestaktion war die Rolle der chilenischen Regierung. In der Erklärung wurde hervorgehoben, dass Chile enge diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen zur Türkei unterhält. Die Demonstrierenden forderten, dass die chilenische Regierung sich nicht länger zu den Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen, die der türkische Staat in Kurdistan begehe, ausschweigen dürfe. Sie appellierten an Chile, eine klare Haltung gegen diese Verstöße einzunehmen.

„Nationalismus ist eine Krankheit, die Heilung ist die Freiheit“

Auf den Transparenten der Demonstrierenden waren Slogans wie „Demokratie ist nicht nur ein System, sondern eine Lebensweise“, „Nationalismus ist eine Krankheit, die Heilung ist die Freiheit“ sowie „Freiheit für Abdullah Öcalan – Eine politische Lösung für das kurdische Volk“ zu lesen. Abschließend betonten die Teilnehmerinnen der Kundgebung, dass die Freilassung Abdullah Öcalans ein unverzichtbarer Schritt für die Einleitung eines neuen Kapitels im Kampf des kurdischen Volkes sei. Sie bekräftigten ihre Entschlossenheit, sich weiterhin für eine friedliche und demokratische Lösung einzusetzen.