ELN lässt sechs Gefangene frei

Obwohl der Fortgang der Verhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und der linken Guerilla ELN unklar ist, hat die ELN sechs Gefangene freigelassen.

Mit dem Friedensabkommen der Revolutionären Bewaffneten Kräfte Kolumbiens (FARC) und der damaligen kolumbianischen Regierung unter Juan Manuel Santos im Jahr 2016 ist nun die Nationale Befreiungsarmee ELN zur größten bewaffneten Guerillabewegung Kolumbiens geworden.

Nach dem knappen Wahlsieg und der Ernennung des äußerst rechten Politikers Iván Duque zum Staatschef gerieten die Verhandlungen in Gefahr. Duque hatte die Verhandlungen abgebrochen und die Freilassung aller Gefangenen der Guerilla als Vorbedingung für weitere Gespräche gefordert.

Nun hat die ELN die Freilassung einiger ihrer Gefangenen entschieden. Nach einer Erklärung des Komitees des Internationalen Roten Kreuzes (ICRC) wurden im August sechs Gefangene der ELN freigelassen.

Über Twitter teilte das ICRC mit, dass die in der Provinz Chocó festgenommenen Personen in Kürze an ihre Familien übergeben würden.

Nach der FARC sind nun Gespräche mit der ELN wichtig

Die FARC hatte 1964 einen Aufstand der Dorfbevölkerung angeführt und im Rahmen des Friedensabkommens von 2016 im Jahr 2017 ihre Waffen den UN übergeben. 7.000 FARC-Guerillakämpfer*innen schlossen sich der Entscheidung der Transformation in eine politische Partei an, während sich einige Fraktionen gegen die Entscheidung stellten und die Waffenabgabe verweigerten.

Mit dem Übergang der FARC ins politische Leben fanden seit 2017 ebenfalls Friedensgespräche, zunächst in Ecuador und dann auf Kuba, statt. Allerdings scheint Staatschef Duque zu versuchen, mit immer neuen Forderungen den Friedensprozess zu torpedieren.