Der Politiker Ibrahim Qeftan ist am Samstag auf dem Parteitag im nordsyrischen Raqqa für weitere zweieinhalb Jahre zum Vorsitzenden der Zukunftspartei Syriens (arab. Hizbul Suri Mustakbel) gewählt worden. Die neue Generalsekretärin der im März 2018 gegründeten und von einem basisdemokratischen Initiativprinzip geleiteten Partei ist Sîham Dawud. Deren Vorgängerin war die kurdische Politikerin Hevrîn Xelef (auch Havrin Khalaf). Sie galt als Hoffnungsträgerin eines vielfältigen, demokratischen Syriens und wurde im vergangenen Oktober im Zuge des türkischen Angriffskriegs gegen Rojava von dschihadistischen Verbündeten der Türkei nahe Qamişlo ermordet.
An dem Parteikongress im Stadium Taj nahmen insgesamt 315 Delegierte teil. Selbstkritisch wurden unter dem Motto „Für ein dezentrales, mehrfarbiges, demokratisches Syrien, eine stabile Autonomieverwaltung und eine starke QSD“ die Arbeiten der einzelnen Kommissionen seit der Parteigründung im März 2018 diskutiert und die politischen Ziele gefestigt. In den zentralen Parteirat wählten die Delegierten 139 neue Mitglieder.
Sîham Dawud
Ibrahim Qeftan betonte vor seiner Wahl den Anspruch der syrischen Zukunftspartei, Verantwortung für alle Völker, gesellschaftliche Gruppen und Religionsgemeinschaften in der Region zu übernehmen. „Seit der Gründung unserer Partei sind über zwei Jahre vergangen. In dieser Zeit hat es viele Veränderungen in Syrien gegeben. Und obwohl bereits neun Jahre seit Ausbruch der Krise vergangen sind, halten die Kriege in Syrien noch immer an – die Auswirkungen sind in allen Bereichen des Lebens zu spüren. Wir als syrische Zukunftspartei haben in dieser Zeit versucht, den politischen Wandel für eine dauerhafte Lösung der Syrien-Krise voranzutreiben. Darüber hinaus haben wir unseren Beitrag dazu geleistet, die Errungenschaften der Völker zu verteidigen.“
In der Abschlusserklärung des Parteitags wurde betont, dass die Hizbul Suri Mustakbel von ihren grundlegenden Zielen – alle Teile der Gesellschaft unter einem Dach zu vereinen und das Land aus der Krise zu führen – nicht abweichen wird. Die Unterstützung der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), der Schutz aller Errungenschaften, Frieden für alle syrischen Bürgerinnen und Bürger und die Beendigung der Besetzung Syriens, insbesondere die Invasionen durch die Türkei und ihre Verbündeten, wurden als vordergründige Ziele hervorgehoben.