Zivilisten bei Mörserangriff in Tel Rifat getötet

Bei einem türkischen Mörserangriff auf ein Wohnhaus im nordsyrischen Tel Rifat sind zwei Minderjährige und eine Frau ums Leben gekommen. Sechs weitere Zivilisten wurden teils schwer verletzt.

Beim Einschlag zahlreicher Mörsergranaten in der nordsyrischen Stadt Tel Rifat sind drei Menschen getötet worden. Weitere sechs Personen wurden bei dem Angriff der türkischen Armee teilweise schwer verletzt. Die Granaten schlugen in einem Wohnhaus in der Stadt im Kanton Şehba ein.

Bei den Toten handelt es sich um eine erwachsene Frau, deren Namen mit Nazdiyê Mihemmed Mistefa angegeben wurde, und zwei Minderjährige – Macid Yasır Segran und Ebdulmehsin Segran – im Alter von acht und zwölf Jahren. Ob es sich bei ihnen um eine Familie handelt, blieb zunächst unklar. Die Verletzten wurden von Anwohnern in ein Krankenhaus gebracht, nähere Informationen zu ihrem Zustand und den Identitäten liegen noch nicht vor.

Tel Rifat liegt gut dreizehn Kilometer südlich der Stadt Azaz, die seit August 2016 unter türkischer Besatzung steht. Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigte bereits bei der Invasion von Efrîn im März 2018 an, die Stadt besetzen zu wollen. Seitdem kommt es immer wieder zu Bombardierungen der Region, in der tausende Efrîn-Vertriebene leben. Zuletzt wurde Tel Rifat in der Neujahrsnacht von der türkischen Armee und ihren Söldnern bombardiert. Menschen kamen dabei nicht zu Schaden. Im Dezember 2019 waren zehn Efrîn-Vertriebene bei einem Artillerieangriff türkisch-dschihadistischer Besatzungstruppen in Tel Rifat getötet worden, darunter acht Kinder.