Zivilist aus Deir ez-Zor von türkischen Grenzsoldaten erschossen

Ein junger Mann aus der ostsyrischen Region Deir ez-Zor ist bei einem versuchten Grenzübertritt in die Türkei von Soldaten erschossen worden. Seine Leiche wurde in einem Dorf bei Girê Spî gefunden.

Ein Zivilist aus der ostsyrischen Region Deir ez-Zor ist bei einem versuchten Grenzübertritt in die Türkei offenbar von Soldaten erschossen worden. Seine Leiche wurde am Sonntag im Dorf Nistel in der Nähe der türkisch-dschihadistischen Besatzungszone Girê Spî (Tall Abyad) in Nordsyrien gefunden. Der Ort liegt unmittelbar an der türkischen Grenze.

Bei dem Mann handelt es sich nach vorliegenden Informationen um Muhammad Ramadan Sharif al-Hosh. Er stammte aus der Ortschaft al-Bo Omar, die östlich von Deir ez-Zor liegt. In die Türkei habe er gelangen wollen, um zu arbeiten und seine Familie finanziell zu unterstützen. Wann Al-Hosh getötet wurde, war zunächst noch unklar.

An der Grenze zur Türkei kommt es immer häufiger zu extralegalen Hinrichtungen durch türkische Militärs. Aktivist*innen und Menschenrechtsorganisationen zufolge sind seit Beginn der Syrienkrise mindestens 453 syrische Staatsangehörige an der Grenzlinie von türkischen Soldaten getötet worden. Bei 44 der Opfer handelte es sich um Frauen, 80 weitere waren Kinder und Minderjährige. Doch auch Hirten aus Nordkurdistan und Grenzhändler, sogenannte Kolber (oder auch Kolbar) aus Ostkurdistan (Iran) geraten regelmäßig ins Visier der türkischen Armee.