Die türkeitreuen Milizen in Idlib ziehen sich, wie zwischen Moskau und Ankara vereinbart, angeblich aus der Pufferzone zurück. Dazu sollen Gespräche zwischen der dschihadistischen Hayat Tahrir al-Sham und dem türkischen Staat stattgefunden haben.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters hat ein Verantwortlicher der türkeitreuen Milizen in Idlib erklärt, es hätten Gespräche zwischen einem Vertreter der ehemaligen Al-Qaida-Gruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) und dem türkischen Militär stattgefunden, in denen über einen Rückzug aus der Pufferzone in Idlib verhandelt wurde.
Gespräche zwischen al-Qaida und Ankara
Der nicht genannte Milizverantwortliche sagte: „Die Lage entwickelt sich gut und die HTS bemüht sich darum, dem Abkommen Folge zu leisten.“
Laut dem von Putin und Erdoğan geschlossenen Abkommen, in das die HTS durch Ankara einbezogen wurde, soll bis zum 15. Oktober eine demilitarisierte Zone in Idlib errichtet werden. Diese Zone soll sich auf einen Streifen von 15 bis 20 Kilometern Breite erstrecken. Aus dem Gebiet sollen alle schweren Waffen abgezogen werden. Die Zone soll vom türkischen und russischen Militär kontrolliert werden. Ein weiterer Verbleib der Milizen in der Region gilt als Verletzung des Abkommens und würde einen Grund für eine Großoffensive des syrischen Regimes auf Idlib darstellen.
Die HTS ist die stärkste dschihadistische Kraft in der Region, unter ihrer Kontrolle befinden sich nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte 70 Prozent des Gouvernements Idlib.
Das Schicksal der demilitarisierten Zone
Der stellvertretende syrische Außenminister Faisal Mekdad wies darauf hin, dass dieses Abkommen im Rahmen der Bildung von Waffenstillstandszonen von 2017 geschlossen worden ist. Diese Zonen sind mittlerweile allesamt an das syrische Regime übergegangen. Nach Angaben der Zeitung El Watan sagte er: „So wie an den anderen Orten Syriens werden wir auch hier siegreich sein. Unsere Botschaft an alle ist sehr deutlich. Ob durch Krieg oder Frieden, wir werden nach Idlib gehen.“
