Kämpfe zwischen HTS und Harakat Nour al-Din al-Zenki in Idlib
In Darat Izza nahe Idlib ist es zu Gefechten zwischen den dschihadistischen Milizen Hayat Tahrir al-Sham und der Bewegung Nour al-Din al-Zenki gekommen.
In Darat Izza nahe Idlib ist es zu Gefechten zwischen den dschihadistischen Milizen Hayat Tahrir al-Sham und der Bewegung Nour al-Din al-Zenki gekommen.
Am Mittwoch ist es in Darat Izza nahe Idlib zu einem Gefecht zwischen dem Al-Qaida-Ableger Hayat Tahrir al-Sham (HTS) und der unter dem Dach der türkeigesteuerten „Nationalen Befreiungsarmee“ agierenden dschihadistischen „Bewegung Nour al-Din al-Zenki“ gekommen. Das Gefecht soll durch die Verschleppung von drei Personen durch HTS ausgelöst worden sein. Der Ort Darat Izza gehört administrativ zu Aleppo, grenzt jedoch an die Provinz Idlib. Auf dem Berg Sheikh Barakat in Darat Izza hatte die türkische Armee Ende letzten Jahres einen Beobachtungsposten eingerichtet.
Wie es heißt, erhielt die islamistische Gruppierung Nour al-Din al-Zenki Verstärkung von anderen Milizen aus Efrîn, während der türkische Geheimdienst versuchte, die Bevölkerung gegen HTS zu mobilisieren. Vermutlich steht diese Zuspitzung auch hinter den Auseinandersetzungen in Darat Izza. Zuvor hatte HTS bereits zwei Mitglieder von Nour al-Din al-Zenki verschleppt und ermordet.
Die Türkei war im Oktober 2017 in Begleitung von al-Nusra offiziell in Idlib einmarschiert. Die Gruppen, die sich gegen das Abkommen zwischen der Türkei, Russland und dem Iran über Idlib stellen, werden von HTS angeführt. Eigentlich bestehen enge Beziehungen zwischen HTS und der Türkei, die offensichtlich allerdings nicht in das aktuelle politische Konzept der Türkei zu passen scheinen. HTS wurde am 31. August 2018 von der Türkei ebenfalls in die Terrorliste aufgenommen. Die Bewegung Nour al-Din al-Zenki selbst ist ebenfalls eine Abspaltung von HTS und ist durch Kriegsverbrechen wie die Hinrichtung von Kindern weltweit bekannt geworden.
Mittlerweile steht die Gruppierung Nour al-Din al-Zenki vollständig unter der Kontrolle des türkischen Staates und ist Teil der am 1. August 2018 von der Türkei aus elf Milizen gegründeten „Nationalen Befreiungsarmee“. Die Milizen dieses Bündnisses haben das Abkommen von Sotschi zwar anerkannt, aber erklärt, sie werden die Waffen nicht niederlegen. Es finden im Moment anscheinend aber auch Gespräche zwischen dem türkischen Staat und HTS statt.