YPG/YPJ: Efrîn wird nicht Erdoğan und seinen Banden überlassen

YPG/YPJ-Kämpfer*innen an der Front von Cindirês erklären, dass sie sowohl Efrîn als auch ganz Kurdistan für Erdoğan unhaltbar machen werden.

Statt wie angekündigt in wenigen Stunden den gesamten Kanton Efrîn zu erobern, steckt die Invasion der türkischen Armee und ihrer Banden immer noch im Grenzgebiet fest. Der türkische Staat versucht seine Lufthoheit gegen die Einheiten der YPG und YPJ auszuspielen, dennoch konnten die türkischen Truppen bisher nicht weiter als fünf Kilometer vorrücken. Kämpfer*innen der YPG und YPJ haben mit ANF über die Situation in Cindirês und den Kampf um Efrîn gesprochen.

 

Zu Beginn unseres Gesprächs verurteilt die YPJ-Kämpferin Amara die vor 19 Jahren, am 15. Februar 1999, erfolgte Verschleppung und Inhaftierung Abdullah Öcalans, der auch in Nordsyrien als Ideengeber des radikaldemokratischen Modells angesehen wird. Zu den Kämpfen um Efrîn erklärt Amara: „Der türkische Staat versucht durch seine technische Überlegenheit Ergebnisse zu erzielen, mit Kriegsflugzeugen, Panzern, Artillerie und schweren Waffen, aber seine Truppen haben es noch nicht gewagt, mit uns in den Nahkampf zu gehen. Sie greifen seit 28 Tagen an, können jedoch trotz all ihrer Technik nicht vorrücken.“

Sie weist auf die historische Bedeutung des Widerstands von Efrîn hin: „Unsere Freund*innen fallen in diesem Krieg, aber die Kämpfer*innen der YPG/YPJ, der QSD und die Bevölkerung von Efrîn leisten einen Widerstand von historischem Ausmaß. Erdoğan sollte wissen, dass wir nicht nur Efrîn, sondern ganz Kurdistan für ihn unerträglich machen werden. Erdoğan und seine Banden wurden in Kobanê geschlagen und sie werden in Efrîn eine noch größere Niederlage erleiden.“

Der YPG-Kämpfer Aslan Elî erzählt über die aktuelle Situation in Efrîn: „Wir verteidigen Cindirês gegen die Angriffe des türkischen Staates. Erdoğan sagte, er würde Efrîn in drei Stunden einnehmen, aber wir sind heute am 28. Tag. Erdoğan sollte, wenn er so mutig ist, mit uns in einen Nahkampf treten. Wir sind in guter Dinge, wir widersetzen uns und werden so weitermachen. Wir werden Efrîn niemals Erdoğan und seinen Banden überlassen.“

Der YPG-Kommandant Gelhat Kobanê berichtet, dass die Kämpfer*innen in Efrîn und die Bevölkerung in kleinen Verteidigungseinheiten Widerstand gegen Panzer, Artillerie und Kriegsflugzeuge des türkischen Staates leisteten. Er fährt fort: „Cindirês ist ein kleines Gebiet und es wird seit vier Wochen ununterbrochen bombardiert. Wir verteidigen weiterhin unser Volk. Hier findet wirklich ein großer Widerstand statt. Am Boden kommt das türkische Militär nicht gegen uns an. Sie greifen mit Kampfflugzeugen an und wollen auf diese Weise ein Ergebnis erzielen. Ihre Unfähigkeit, am Boden vorzurücken, stärkt die Moral unserer Bevölkerung und unserer Kämpfer*innen. Und mit dieser Moral werden wir gewinnen.”