Am 19. Juli jährt sich der Beginn der Revolution von Rojava zum zehnten Mal. Anlässlich dieses historischen Jahrestages gab die Generalkommandantur der Volksverteidigungseinheiten (YPG) eine Erklärung ab.

In dieser Erklärung heißt es: „Wir feiern an diesem zehnten Jahrestag der Freiheitsrevolution von Rojava insbesondere Rêber Apo [Abdullah Öcalan, der das basisdemokratische Modell von Rojava entwickelte], all unsere Gefallenen, die Menschen der Region, unsere Kämpfer:innen und die gesamte Menschheit. Diese Revolution der Freiheit vollendet ihr zehntes Jahr auf der Grundlage des apoistischen Paradigmas sowie der selbstlosen Bemühungen von Tausenden von Gefallenen. Sie hält damit historische Lehren bereit. Weltweit gibt es keine Revolution, die in ihren ersten zehn Jahren mit solchen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, wie die in Rojava. In diesem Sinne ist Rojava ein einmaliges Beispiel. Auch wenn es in der Praxis Mängel gibt, ist durch sie das Paradigma der Freiheit in allen Lebensbereichen wirksam geworden und sie hat allen Arten von Angriffen widerstanden.

„Die Revolution hat bewiesen, dass sie der richtige Weg ist“

Die Rojava-Revolution hat die Menschheit stärker berührt als jemals erwartet worden wäre. Das geschah aufgrund ihres internationalistischen Charakters, den sie bereits in ihren ersten Jahren gewonnen hatte. Der Krieg gegen den IS, der im Widerstand von Kobanê seinen Höhepunkt erreichte, hinterließ einen tiefen Eindruck auf der ganzen Welt und veranlasste Tausende von jungen Menschen aus allen Ländern, sich den Reihen der YPG/YPJ anzuschließen. Natürlich hatte das nicht nur Auswirkungen auf den militärischen Bereich. Alle sahen, dass die Revolution von Rojava die richtige Lösung und der richtige Weg ist angesichts der kapitalistischen Moderne, die darauf basiert, Gesellschaften und insbesondere junge Menschen voneinander zu trennen. Dutzende von internationalistischen Kämpfer:innen sind im Kampf gegen die Besatzung gefallen. Wir wollen hier nochmals das Opfer unserer Gefallenen ehren.

„Revolution unter Führung der Frau“

Zweifellos ist die Revolution von Rojava als Revolution der freien Frau bekannt. Wie Rêber Apo sagte: ,Die Revolution von Rojava ist die Revolution der Frauen.‘ Denn Frauen wurde die Identität genommen und sie waren durch das Patriarchat aus allen Bereichen des Lebens gedrängt worden. Sie wurden sich der Ideen und der Philosophie des Apoismus bewusst und damit zu Vorreiterinnen der Rojava-Revolution. Sie haben im militärischen und allen anderen Bereichen eine entscheidende Rolle übernommen, bauten die militärischen Frauenverteidigungskräfte auf und nahmen einen wichtigen Platz beim Aufbau der Selbstverwaltung ein. Die Frauen haben die Gesellschaft in Nord- und Ostsyrien gebildet und im Sinne eines ökologischen, demokratischen und frauenfreiheitlichen Bewusstseins weiterentwickelt. Viele soziale Probleme, die immer noch auf der Weltagenda stehen und nicht gelöst werden können, wurden unter der Führung von Frauen mit der Rojava-Revolution in Nord- und Ostsyrien gelöst. So ist Rojava zu einer Alternative für die ganze Welt geworden.

„Unvergleichlicher Widerstand gegen den türkischen Staat“

Trotz der Entwicklungen in den vergangenen zehn Jahren gibt es noch viele Probleme, die in Zukunft gelöst werden müssen. Seit Beginn der Revolution befinden sich unsere Errungenschaften im Visier des türkischen Besatzerstaats und der Kräfte, die keinen Frieden in der Region wollen. Die Bevölkerung, bestehend aus Araber:innen, Kurd:innen, Armenier:innen, Suryoye, Assyrer:innen und Turkmen:innen mit vielen verschiedenen Weltanschauungen, leistet einen einzigartigen Widerstand für die Befreiung der vom türkischen Staat und seinen Söldnern besetzten Gebieten und verteidigt entschlossen die Errungenschaften und das von den Menschen aufgebaute demokratische System. Wir versprechen, dass wir das Siegesversprechen der Freiheit, das wir den Menschen hier gegeben haben, definitiv einlösen und die Revolution von Rojava dauerhaft aufrechterhalten werden.

Wir gratulieren ein weiteres Mal der ganzen Menschheit zum zehnten Jahrestag der Revolution von Rojava. Wir glauben, dass wir mit unserem Volk noch viele Siege feiern und unsere Errungenschaften auf der Grundlage unseres seit Jahren geführten Kampfes ausbauen werden.“