YPG-Kämpfer: PDK soll sich nicht zum Werkzeug der Türkei machen

Südkurdische Kämpfer der YPG warnen vor dem türkischen Plan, einen innerkurdischen Bürgerkrieg zu initiieren, und protestieren gegen das Vorgehen der südkurdischen Regierungspartei PDK und ihrer Peschmerga.

Am Sonntag kam es in Südkurdistan zu schwerwiegenden Provokationen durch die mit der Türkei kollaborierende südkurdische Regierungspartei PDK gegenüber der Guerilla. Zwei mit Guerillakämpfer*innen besetzte Fahrzeuge wurden von PDK-loyalen Einheiten beschossen. Dabei wurden drei Guerillakämpfer*innen verletzt, zwei von ihnen schwer. Die Provokationen der PDK stoßen überall auf Widerspruch. Gegenüber ANF äußern zwei aus Südkurdistan stammende YPG-Kämpfer ihre Wut und Entrüstung über dieses Vorgehen der PDK.

Niemand darf zur Kollaboration der PDK schweigen“

Devran Diyana schloss sich den Volksverteidigungseinheiten (YPG) unter dem Eindruck der Revolution von Rojava an. Er ruft die zum Protest gegen die PDK-Regierung auf: „Die Bevölkerung Südkurdistans muss die schmutzige Politik der PDK und des türkischen Staates genau verfolgen. Die Barzanî-Regierung sollte eines genau wissen. Der türkische Staat ist nicht bereit, auch nur die geringste Form kurdischer Autonomie zu tolerieren. Das aktuellste Beispiel dafür ist das Referendum vom September 2017. Obwohl Südkurdistan nicht in der Türkei liegt, ging der türkische Staat massiv gegen die Entscheidung zur Unabhängigkeit vor. Die Bevölkerung von Südkurdistan und insbesondere die Jugend dürfen gegenüber dieser Politik der PDK nicht schweigen. Vor allem Parteien wie Gorran und YNK dürfen nicht passiv bleiben. Die türkische Invasionsarmee will in unser Territorium einmarschieren. Barzanî wendet sich trotz der Besatzungspolitik des türkischen Staates immer weiter diesem Regime zu. Als kurdisches Volk müssen wir eine gemeinsame Haltung gegen die Besatzer einnehmen und den Geist der kurdischen Einheit wahren."

Şengal-Abkommen ist inakzeptabel“

„Auch das schmutzige Abkommen der PDK mit der irakischen Regierung über die Şengal-Region ist inakzeptabel. Sie wollen ihre Pläne auf dem Rücken des von Genozid bedrohten ezidischen Volks verwirklichen. Alle Menschen in Südkurdistan, insbesondere in Behdînan, müssen sich gegen diese Praxis der PDK erheben.“

 

Die Guerilla hat in Kerkûk Schulter an Schulter mit den Peschmerga gekämpft“

Der YPG-Kämpfer Hozan Kerkûk stammt aus Kerkûk. Er erklärt: „Ich habe mich den YPG angeschlossen, um mein Land Kurdistan vor einer Invasion zu verteidigen. Als junger Mensch aus Südkurdistan kämpfe ich in den Reihen der YPG gegen den Kolonialismus. Seit langem arbeitet die PDK mit der türkischen Invasionsarmee zusammen und unterstützt sie bei ihrem Bemühen, Gebiete in Südkurdistan zu besetzen. Diese Politik der Familie Barzanî ist nicht im Interesse der Menschen in Südkurdistan. Sie bedeutet nichts weiter als die Besetzung aller vier Teile Kurdistans. Die PDK greift die Guerilla in Südkurdistan an. Als die Peschmerga Kerkûk dem IS überließen, war es die Guerilla, die Schulter an Schulter mit den zurückgebliebenen Peschmerga gegen den IS kämpfte. Ein Angriff der PDK auf die Guerilla bedeutet nichts anderes als einen Krieg unter Geschwistern. Der türkische Staat will mit dieser Vernichtungspolitik ein weiteres Mal Kurden von Kurden ermorden lassen. Wir appellieren an die PDK, ihre verräterische Linie aufzugeben und die Realität zu sehen. Unser Volk sollte genau verstehen, dass das kurdische Volk nur durch die Einheit des durch die Imperialisten geteilten Kurdistans befreit werden kann. Die Angriffe der PDK auf die kurdische Guerilla untergraben das gemeinsame Interesse und werden einen öffentlichen Aufschrei verursachen.“

An die Jugend gerichtet sagt Hozan Kerkûk: „Die Jugend soll sich der Revolution anschließen und im Geiste der kurdischen Einheit gegen die Besatzer kämpfen.“